EYC Veliko Tarnovo (BUL): Alexander Megos weiter auf Siegkurs

Die Stadt im Balkan zählt nun schon seit Jahren zu den exotischeren aber mittlerweile auch bereits klassischen Destinationen im Jugendeuropacup. Eine auserwählte DAV-Gesandtschaft mit Sebastian Halenke (Schwäbisch-Gmünd), David Firnenburg (Alpinclub Hannover), Hannah Baehr (Schwäbisch-Gmünd), Lilli Färber (Erlangen), Alexander Megos (Erlangen) sowie Jan Hojer (Frankfurt) hatte sich auf den Weg gen Schwarzmeer gemacht.

Fotostrecke: EYC 2010 Veliko Tarnovo (BUL)

Fotos: © DAV

Hier wartete an der nun schon etwas in die Jahre gekommenen Wettkampfwand leider ein etwas inhomogener Routenbau auf die Teilnehmer: Die Quali-Routen waren fast durch die Bank viel zu leicht – es gab in den meisten Altersklassen viel zu viele Starter, die mit “Doppel-Top” ins Finale einzogen.Daraufhin hatten die Routenbauer wohl in einigen Routen noch einmal massiv an der Schwierigkeitsschraube gedreht, denn im Finale warteten in den meisten Routen knüppelharte Einzelstellen auf die Kletterer. Zuvor hatte es aber fast erwartungsgemäß die komplette DAV-Truppe ins Finale der besten 10 geschafft.

Hier gab es dann bei der Jugend B die erste Überraschung: Jugendweltmeister Sebastian Halenke scheiterte gepumpt bereits einige Züge vor dem Topgriff – den konnten aber drei Kollegen noch erreichen, die in der Vorrunde ebenfalls beide Routen top geklettert waren.Damit hieß es: Superfinale und Platz vier für Sebastian Halenke. Die deutschen Fahnen hielt aber noch Teamkollege David Firnenburg hoch, der sich im Superfinale mit einer starken Leistung nur dem Belgier Loic Timmermans geschlagen geben musste und auf Platz zwei landete.

Nicht ganz so gut lief es für Hannah Baehr bei der weiblichen B-Jugend, die mit besagten harten Boulderstellen zu kämpfen hatte: Sie scheiterte bereits in der unteren Hälfte der Finalroute und landete am Ende auf Rang 8. Für Teamkollegin Lilli Färber war leider schon zwei Züge vorher Schluss – Platz 10 für sie.

Wieder einmal eine sichere Bank für den Sieg war hingegen Alexander Megos bei der Jugend A: Nachdem er in der zweiten Qualifikation das Top noch knapp verfehlt hatte, kletterte er im nach dem Junioren-Fiasko (s.u.) schnell noch getunten Finale zu seinem nun achten EYC-Sieg in Folge.Nur bei der Weltmeisterschaften lief es bislang nicht ganz so gut – hier wurde er 2010 “nur” Zweiter und im letzten Jahr Achter… Damit führt er mit großem Vorsprung auch die Wertung zur Europameisterschaft an und kann bereits beim nächsten EYC vorzeitig den Titel nach Hause holen.

So blieb noch der Älteste im Bunde: Junior Jan Hojer führte nach der Qualifikation mit den einzigen beiden Top-Begehungen das Feld an, musste aber leider im Finale in einen routenbauerischen Totalausfall einsteigen: Für alle Finalisten zuvor war spätestens an der dritten Expressschlinge Schluss gewesen und auch Hojer sollte es nicht besser gehen: Mit der Wertung “9” und der totalen Ratlosigkeit, wie man die besagte Stelle klettern soll, war leider Schluss für den Gewinner des letzten EYC in Wien.

Sieger Mario Lechner (AUT) rettete sich zumindest mit einem Sprung noch drei Griffe weiter, dann war aber auch für ihn Schluss. Schade, dass ein solcher Routenbauer-Blackout dazu führt, dass die Nachwuchskletterer nicht zeigen können, was sie eigentlich drauf haben.

Ende Oktober beim nächsten EYC in Annecy (FRA) gibt es aber die nächste Gelegenheit, dies zu zeigen – dann hoffentlich wieder an passenderen Routen.

Das DAV-Team wird unterstützt von VauDe/ edelrid

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QuelleMatthias Keller (DAV)