Vor dem Wettkampf konnten sich gleich einige DAV-Starter zumindest noch rechnerisch Chancen auf das Podium der Gesamtwertung machen, die bei den Jugendlichen als Europameisterschaft gewertet wird – dementsprechend spannend war es für die DAV-Kaderianer.Nach den beiden Qualifikationsrouten hatten sich mit Sammy Adolph (München-Oberland), Robin Gray (Miesbach), Jan Hojer (Frankfurt), Luisa Neumärker (SBB) und Mathias Conrad (Zweibrücken) fünf Edelweiß-Starter für das Finale qualifiziert.
Für “Gaststarter” Joseph Wetzel (SBB; 19.), Monika Retschy (München-Oberland, 18.), Isabell Haag (Schwaben, 21.), Marcel Dippon (Oberer Neckar, 19.) und Ronja Kellner (Freising, 13.) hieß es leider nach der Qualifikation bereits “Gurt einpacken”.
Im Finale war bei der Jugend B für Sammy Adolph leider schon nach zwei Dritteln der Route Schluss – damit blieb ihm der 9. Platz und er verpasste im Abschlussklassement mit dem 11. Platz knapp die Top 10. Trotzdem kann er mit seinem ersten Jahr auf internationaler Bühne zufrieden sein – nahezu alle seiner Kollegen, die in der Rangliste vor ihm platziert sind, wechseln im kommenden Jahr in die Jugend A, während Sammy noch ein weiteres in der Jugend B angreifen kann.
Bei der männlichen Jugend A hatte der DAV gleich zwei Starter im Finale: Zuerst durfte Robin Gray an die Wand und er legte als einer der ersten Starter gleich eine enorme Höhe vor: Er löste die komplizierte Sequenz vor der Abschlussplatte am Geschicktesten und fiel erst mit der Umlenkung vor den Augen -nur zwei Griffe trennten ihm vom Top!Diese Höhe konnte nach ihm nur noch ein weiterer Kletterer überklettern – der Russe Evgeny Zazulin konnte aber auch nur den von Robin noch berührten Griff halten und gewann damit knapp. Robin wurde nur aufgrund seiner Vorrundenplatzierung Dritter – der Jugend-A-Weltmeister Mario Lechner (A) kam genauso weit wie der starke Miesbacher, hatte aber das bessere Qualifikationsergebnis.
Damit konnte Robin erstmals einen internationalen Podiumsplatz erklettern, nachdem er bereits seit zwei Jahren kontinuierlich immer wieder bei den EYS ins Finale eingezogen war, aber ihm hier immer das letzte Quentchen Glück gefehlt hatte. Mit seinem Dritten Platz verpasste er das Podium der Gesamtwertung nur um Haaresbreite:Am Ende wurde er mit nur vier Punkten Rückstand Vierter; wenn Zazulin nicht gewonnen hätte, oder Robin ein besseres Vorrunden-Ergebnis gehabt hätte, hätte es ihm noch auf das EM-Stockerl gereicht. Mehr oder weniger sicher hatte dieses bereits vor dem Wettkampf sein Kollege Jan Hojer, der im Finale ebenfalls eine gute Vorstellung bot, aber bei der oben angesprochenen Sequenz vor der Ausstiegsplatte die ungünstigere Variante wählte und den Abflug antreten musste.
Mit seinem 5. Platz reichte es ihm aber dennoch problemlos zum Vize-Europameister-Titel 2008 und damit zu seinem größten internationalen Erfolg nach seinem Sieg beim EYS in Annecy vor wenigen Wochen. Dass er auch bei den Herren gut mithalten kann, zeigte Jan in der Woche zuvor, als er beim Weltcup an gleicher Stelle mit dem neunten Platz das Finale nur um Haaresbreite verpasste.