Jugend-WM: Österreichs Nachwuchskletterer holen 4 Medaillen

Österreichs Nachwuchskletterer sorgten bei den heurigen Jugendweltmeisterschaften in Valence (FRA) für Spitzenleistungen.

Jugend-WM: Österreichs Nachwuchskletterer holen 4 Medaillen Wenn ein Team ohne 2 seiner Stars zur Jugend-WM anreist und trotzdem im Vorstieg die beste Mannschaft der Welt stellt, dann kann man mit Fug und Recht behaupten, dass dieses Team das beste, zumindest aber eines der Weltbesten ist. Die Rede ist vom Jugendnationalteam des Österreichischen Wettkletterverbandes.

Zu Hause geblieben sind David Lama und Johanna Ernst, welche einen dicht gedrängten Wettkampfkalender bei den Erwachsenen absolvieren und so auf einen Start bei der Jugend-WM in Frankreich verzichtet haben. Das restliche Team, wenn man bei diesem Niveau von Rest reden kann, trat die Reise in den Süden mit dem Zug an. Der erste Tag war noch wettkampffrei und wurde dazu genutzt, auszuruhen, sich mit Lebensmitteln einzudecken und die Wettkampfarena von außen zu besichtigen.

Der 1. Qualifikationstag war dann auch mit Erfolg gekrönt und die österreichischen Kletterer meisterten beinahe alle die erste Hürde problemlos. Die Bedingungen in der Halle waren beinahe tropisch, große Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit, doch die "Equipe autrichien" lies sich nicht aus der Ruhe bringen und so schafften am zweiten Tag 16 der 21 ÖWK-Athleten den Einzug in das Semifinale.

Spannend wurde es im Halbfinale. Die Österreicher starteten mit fünf Mädchen in der Kategorie Youth B female und alle fünf waren bisher fehlerfrei geblieben. Nach der Besichtigung der Route war nicht ganz klar, wie die Züge durch den großen Überhang geklettert werden sollten. Eine Aufgabe, an welcher schließlich lediglich Berit Schwaiger knapp gescheitert ist, nachdem sie einen Griff nicht verwendet hat, von welchem der entscheidende Dynamo hinter die Kante gezogen wurde.

Alexander Köll und Pia Meschik beendeten das Semifinale mit einer tollen Leistung und großem Kampfgeist auf dem undankbaren, aber ausgezeichneten 9. Platz in ihren Altersklassen, Patrik Heisinger nach einem Saisonbeginn, welcher von einer Verletzungspause geprägt war, den sehr guten 14. Platz. Bei den Juniorinnen zeigten Isa Kölle und Nini Stütz mit einem 3. bzw. 5. Platz, dass mit ihnen beim abendlichen Finale stark zu rechnen war. Madeleine Eppensteiner überzeugte mit einer tollen Leistung und landete auf dem 10. Rang. Die Burschen ließen ebenfalls nichts anbrennen und kletterten ihre Halbfinalrouten bis zum top durch.

9 Athleten des österreichischen Teams erreichten das Finale, womit der ÖWK, das zahlenmäßig stärkst vertretene Nationalteam in den Finaldurchgängen war und verbandsintern ein neuer Rekord aufgestellt wurde.

Jugend-Teamcoach Rupert Messner: "Alles was nun im Finale folgte war schlichte Draufgabe, das Tüpfelchen auf dem "i", das Sahnehäubchen."

Gold für Jakob Schubert, Silber für Max Rudigier bei den Burschen
Und was dann wirklich im Finale kam, entsprach durchaus den Erwartungen: die Burschen begannen mit den Finaldurchgängen und bereits die Präsentation, vor der bis zum letzten Platz gefüllten Halle, lies erkennen, dass das französische Publikum die heimischen Kletterer siegen sehen wollte.

Im Finale der Junioren startete Titelverteidiger Jakob Schubert als letzter Kletterer in die unübersichtliche Finalroute (lediglich 10 Griffe schmückten die Linie, der Rest war Wandstruktur, von den Franzosen in der Woche vor der WM bis ins Detail ausstudiert und eingelernt), und als er die Höhe des bis dahin führenden Franzosen Gaultier Supper überbot, stockte dem Publikum der Atem und es wurde plötzlich sehr still in der Höhle des Löwen, da der junge Österreicher seinen Titel in der Juniorenklasse souverän verteidigte und sich somit wieder Juniorenweltmeister nennen darf. Mario Lechner belegte den ausgezeichneten 4. Rang, nur sehr knapp hinter dem Podest.

Ebenso groß war der Jubel der mitgereisten Österreichischen Fans im Finale der Klasse Jugend A männlich als Max Rudigier sich hinter dem haushohen Favoriten Adam Ondra (CZE) sensationell die Silbermedaille sicherte und sich somit zum Vizeweltmeister kürte.

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QuelleMichael Schöpf, Foto: Rupert Messner