Mit einer genetischen Untersuchung eines Knochens, der im Gletscher am Fuße der Diamirflanke des Nanga Parbat gefunden worden ist, wird nachgewiesen (im gerichtsmedizinischen Institut in Innsbruck), dass Günther Messner 1970 nach der gemeinsamen Überschreitung am Fuße des Berges verunglückt ist. So wie es Reinhold Messner immer erzählt und beschrieben hat. Damit ist eindeutig klar, dass die Rufmordkampagne, die zuerst der Expeditionsleiter und später vier weitere “Kameraden” von 1970 betrieben haben, auf reinen Unterstellungen, Vermutungen und Tagebuchfälschungen aufgebaut ist. Alles nur, um von der eigentlichen Frage abzulenken? Denn ein permanent schlechtes Gewissen scheut keine Chance, sich zu entlasten.
Die Fälschung
Die Behauptungen, Reinhold Messner hätte 1970 am Nanga Parbat “seinen Bruder dem Ehrgeiz geopfert”, basieren auf einer Fälschung. Denn das Tagebuch, das dazu abgedruckt wurde, gibt es im Original nicht und die angeblich eingefügte Seite, in der Reinhold Messner als Kronzeuge gegen sich selbst zitiert wird, ist nicht am 4.7.1970, sondern viel später, vermutlich 2002/03, niedergeschrieben worden. Der Text ist frei erfunden, falsch datiert und in seiner Böswilligkeit unverzeihlich.
Trotzdem bleibt zu klären, wer das Szenario von der Allein-Überschreitung ausgedacht und zum Postulat erhoben hat. Der “Baron” hat nicht nur die Daten gefälscht. Ob Hans Saler Täter oder Opfer ist, frage ich, denn erst die vom “Baron” gefertigte Fälschung hat jene konzertierte Aktion möglich gemacht, der zuerst ein paar Kameraden, dann zwei Verleger, zuletzt Dutzende von Journalisten aufgesessen sind.
Meine Schadensforderungen in dieser Sache richten sich weniger an die stil- und charakterlosen Kolporteure als vielmehr an die für die Veröffentlichung verantwortlichen Verleger und Redaktionen, die bei der Prüfung der Unterlagen jede Sorgfaltspflicht vermissen ließen.
Hemmungslos wurde im Namen der Wahrheit gefälscht und Gefälschtes abgedruckt, anklägerisch die Kameradschaft beschworen, um einen Kameraden mit der zuvor abgesprochenen Lügengeschichte zu diskreditieren. Dass zuletzt auch die Hauptleitung des DAV, des größten Bergsteigervereins der Welt, das eigene Museum in München zur Verfügung stellt, um die auf Fälschung, Lüge und Rache aufgebaute Rufmordkampagne von höchster Bergsteiger-Kanzel absegnen zu lassen, ist der Höhepunkt einer Ausgrenzungsaktion, für die in der Bergsteiger-Szene wenige Vergleiche zu finden sind. (Schneider und Aschenbrenner nach der Nanga-Parbat-Tragödie 1934; Wiessner und der K2 1939; Bonatti und der K2 1954).
Warum das Ganze? Und warum 33 Jahre nach der Tragödie? Geschäftemacherei allein war es nicht. Und die erzielte Aufmerksamkeit bleibt eine kurzlebige. Also doch die Einsicht, dass 1970 am Nanga Parbat nicht nur Reinhold Messner Fehler gemacht hat. Ein permanent schlechtes Gewissen sucht immerzu Wege, sich zu entlasten. Und das Ganze passt genau zu jener DAV-Kitsch-Wertegesellschaft, die R. Messner seit drei Jahrzehnten benennt. Verständlich also, dass der DAV und seine Schutzhütten-Philosophen mit Messner-Aversionen hausieren gehen. Dabei werden weiter Werte wie Kameradschaft, Wahrheit oder Gefahr pervertiert, um sie als Waffen einsetzen zu können. Ganz selbstverständlich. Denn das deutsche Bergsteigen, repräsentiert durch den DAV, leidet an einer kollektiven Bewusstseinskrankheit, die nicht heilbar ist, solange seine Sprecher nicht wissen, wo der Berg steht.
Reinhold Messner
26. Januar 2004
Siehe auch:
www.reinhold-messner.de
Buchvorstellung: “Zwischen Licht und Schatten” von Hans Saler
Kleiner Verlag lässt sich von Reinhold Messner nicht stoppen
Reinhold Messner: Bergsteigen ist nutzlos!