Nach seinen beiden Finaleinzügen bei den Weltcups in Chamonix und Barcelona verpasste Tauporn die Runde der besten Acht diesmal nur hauchdünn: Mit einer starken Leistung in der Qualifikation zog er als Neunter in das Halbfinale ein, wo ihm an der langen und steilen Wand am Ende nur ein einziger Zug für das Finale fehlte – Platz 11 am Ende für ihn. Damit zeigte der starke Schwabe einmal mehr, dass er zu Besten im Weltcup zählt – sein aktueller 9. Platz im Gesamt-Weltcup-Ranking unterstreicht dies ebenfalls.
Fotostrecke: Lead-Weltcup Puurs: DAV-Team wieder gut dabei
Auch für Teamkollege Jan Hojer lief es nach zuletzt eher enttäuschenden Ergebnissen endlich einmal wieder nach Plan: Bereits beim Weltcup in Imst hatte Hojer einen guten 15. Platz hinlegen können und auch in Puurs konnte er mit seinem 14. Rang erneut zufrieden sein – er machte nach seinem 22. Platz nach der Qualifikation noch acht Plätze gut. Der Frankfurter hatte auch im letzten Jahr erst gegen Ende der Saison mit seinem 9. Platz beim Weltcup in Kranj und dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft seinen Saisonhöhepunkt – bei ihm kann man also noch auf die ausstehenden Weltcups gespannt sein.
Den Sieg in Puurs holte sich erneut der Tscheche Adam Ondra, der auf dem besten Wege ist, in seinem ersten Jahr bei den Herren gleich den Gesamtweltcup zu gewinnen. Streitig machen könnte ihm das eigentlich nur noch Patxi Usobiaga (E), der in Puurs vor dem Franzosen Manuel Romain Zweiter wurde.
Nicht ganz so gut lief es für die einzige DAV-Dame im Bunde: Juliane Wurm (Wuppertal) hatte nach einer makellosen Qualifikationsleitsung mit zwei Topbegehungen im Halbfinale leider zu wenig Körner. Die lange Route durch den imposanten Torbogen warf sie viel zu früh ab – ihr hätten noch 12 Züge bis zu den Finalplätzen gefehlt. So war sie leider nur Zuschauerin, als wieder einmal die derzeit alles überragende Johanna Ernst (A) das Rennen für sich entscheiden konnte.
Als es nach dem Finale für drei Damen (Ernst, Maja Vidmar (SLO) und Jain Kim (KOR)) immer noch “Gleichstand” hieß (alle drei Damen konnten jeweils alle Routen top klettern), durften die Mädels in die nur im unteren Bereich leicht modifizierte Herrenfinalroute. Ernst kletterte hier in beeindruckender Souveränität bis zum Topgriff, den sie leider dann leider nicht mehr halten konnte – dabei bewältigte sie im oberen Teil des Herrenfinales Einzelstellen, die den Großteil der Männer abgeworfen hatten.
Auch die Koreanerin Jain Kim kam noch bis wenige Züge unter den Topgriff und damit auf den zweiten Rang – Vidmar musst bereits im unteren Drittel der Route die Segel streichen. Damit machte Johanna Ernst einen großen Schritt in Richtung Gesamtweltcup – vor den beiden noch ausstehenden Weltcups in Brno (CZ) und Kranj (SLO) führt sie das Ranking mit 50 Punkten Vorsprung vor ihrer Teamkollegin Angela Eiter an.
Für Juliane Wurm gab es dann im Anschluss noch ein kleines Trostpflaster: Sie holte sich beim High Jump Contest den Sieg bei den Frauen – Thomas Tauporn und Jan Hojer konnten ebenfalls lange mithalten und landeten am Ende auf den Plätzen drei und vier.
Die Weltcupsaison geht nun so langsam ihrem Ende zu: Mit dem Weltcup in Brno (CZE, 6./7.11.) steht die vorletzte Station 2009 auf dem Terminkalender – hier können dann die Favoriten schon eine Vorentscheidung im Rennen um den Gesamtsieg herbeiführen und vor allem auch die DAV-Starter noch ein paar Plätze im Gesamtranking gut machen, bevor dann schon eine Woche später das traditionelle Finale im slowenischen Kranj ansteht.