Auch wenn alles noch so vertraut ist, fährt mir jedes Mal beim ersten Anblick der Anlage im Parkhaus ein kalter Schauer über den Rücken: Willkommen beim spannendsten Eiskletterbewerb der Welt!
Fotostrecke: Markus Bendler in Saas Fee
Die Qualifikation am Freitag lief für mich wie geschmiert. Ich konnte mit Startnummer Eins gleich eine sehr gute Durchstiegs-Zeit erreichen, die nach mir keiner mehr toppte.
Am Samstag kletterte ich im Halbfinale sehr Verkrampft und Unsicher – Gottseidank konnte ich mich auf den letzten Metern noch konzentrieren, um mir eine gute Ausgangsposition fürs abendliche Finale zu sichern. Der starke Koreaner Hee Jong Park machte diese Aufgabe ein wenig besser und setzte sich nach dem Halbfinale auf den ersten Platz.Durch die umgekehrte Startreihenfolge durfte er also das Finale als letzter bestreiten und ich hatte nach fast zwei Jahren wieder einmal die Möglichkeit einen Athleten beim Finale zu beobachten.
Im Finale konnte ich die Stimmung im Randvollen Parkhaus richtig genießen und kletterte auf den ersten Metern sehr flüssig. Ab der Hälfte der 30 Meter langen Route begannen meine Arme zu übersäuern und ich musste alles in die Waagschale werfen um mich in Richtung Top zu bewegen. Nach einem guten Kampf war dann einen Griff vor Schluss Ende.
Komplett verausgabt fand ich mich zehn Meter weiter unten im Seil baumelnd wieder. Bislang konnte keiner diese Marke erreichen – ich lag in Führung. Jetzt lag es an Hee Jong – er kletterte extrem athletisch und präzise und verblüffte durch seine Leichtigkeit – wie ein Samurai! Unerwartet machte er im letzten Drittel einen Fehler und folgte ebenfalls der Schwerkraft.
Diesmal hatte ich wirklich Glück! Ich freue mich wahnsinnig über diesen Triumph!