Die Katalanen Oriol Baró und Jordi Corominas (eine lebende Legende) haben im Mai / Juni der Region einen Besuch abgestattet und drei Neutouren gemacht. Alle Routen wurden im alpinen Stil und ohne Bohrhaken geklettert. Die erste Route haben sie am „Nevado Copa“ (6188 m) im Zentrum der Cordillera Blanca gemacht. Die 800 m lange Route „Mostro Africano“ wurde mit V/6, ED bewertet. Als nächstes ging es in die Nordwand des „Nevado Huascaran Süd“ , mit 6768 m der höchste Gipfel der Cordillera Blanca. Drei eiskalte Biwaks verbrachten sie in der 1200 m langen „Via Turbera“, MD superior, M5 und A1. Auch diese Route wurde im alpinen Stil ohne Bohrhaken geklettert. Das Schmuckstück ihres Aufenthalts gelang ihnen in der Westwand des „Siula Chico“ (6265 m) in der Cordillera Huayhuash. Die 900 m der Route „hamaca, petate y demas aperos de Big Wall“ durchstiegen sie mit drei Biwaks, ED superior, V/A1 und 5+ RM/A1. Für mehr Informationen siehe www.desnivel.com. Die erfreulichste Nachricht ist, daß es nach langer Pause wieder zwei Neutouren im Fels gibt. Das Team Alex Schmalz-Friedberger (der Hausmeiseter von Mayen), Marc Wolff (Köln), Hans-Martin Tröbs (Düsseldorf) und Michael Zettlmeyer (Bonn) haben sich erst mit bouldern auf 3500 m und Sportklettern in Hatun Machay (4300 m) aufgewärmt. Perfekt akklimatisiert haben sie die Klassiker „86er Route“ (von Sevi – Antonio Bojorquez) und „Cruz del Sur“ an der Esfinge wiederholt. Anschließend haben sie sich in zwei Seilschaften aufgeteilt und sind auf der Suche nach Neuland in die „Quebrade Ishinca“ aufgebrochen. Marc und Hans-Martin haben am „Hatun Ulloc“ die Route „Compania Vertical“ in fünf Tagen erstbegangen. Die Route wurde nach ihrer Unterkunft in Huaraz benannt. Großzügiger Weise haben sie auch eine Seillänge nach dem alten Ösi benannt (Ösi heißt auf Quechua, „die Sichel“). Details zur Route sind zu bekommen von (stone.d.cologne@gmail.com). Der „Hausmeister von Mayen“, Alex und sein Partner Michael haben sich eine Route am benachbarten Felszapfen „Ichic Ulloc“ vorgenommen. Details zur Route sind zu bekommen vom „Hausmeister von Mayen“ (alexosaurus@t-online.de). Am Tag des Durchstiegs war Michael krank und hat nur auf allen Vieren das Ende der letzten Seillänge erreicht. Deshalb der Name „ Schwarze Ringe unter wässrigen Augen“. Hochmotiviert sind sie abgereist und die Cordillera Blanca erwartet mehr Erstbegehungen des Teams aus NRW. Die Helden beim letzten Abendmahl in Huaraz Das Mahl bestand aus gebratenen Meerschweinchen in Kokablättersauce kredenzt mit Inca-Cola. Aber nicht nur Ausländer sind aktiv in Peru. Auch Peruaner sind aktiv im Ausland. Richard Hidalgo startet Mitte September innerhalb eines Jahres zu seinem zweiten 8000er, diesmal im Solo. Wir halten ihm die Daumen und wünschen ihm viel Erfolg. |