Am Samstag präsentierte sich die Fränkische Schweiz von ihrer schönsten Seite: Kristallklare Luft, herbstlich gefärbte Wälder, Sonnenschein und ein leichter Wind. Eigentlich ein perfekter Tag zum Klettern, aber auch ein perfekter Tag, um sich zusammen mit vielen seiner Freunden und Weggefährten von Kurt Albert zu verabschieden.
Fotostrecke: Kurt Albert Abschiedsfeier
Am Morgen schon traf sich ein kleiner Kreis von Freunden und Verwandten auf dem Friedhof von Niederfellendorf, um die Urne mit Kurts Asche im Familiengrab beizusetzen. Von diesem kleinen Friedhof oben am Hang hat man einen wunderbaren Blick auf das Streitberger Schild – Kurts "Hausberg" – es hätte ihm sicherlich gefallen…
Die eigentliche Abschiedsfeier fand dann um kurz nach 15:00 Uhr an der Muschelquelle bei Streitberg unterhalb der Glatten Wand statt. Zwischen 700 und 800 Besucher von ganz jung bis ganz alt hatten sich in diesem natürlichen Amphitheater eingefunden, um den neun Abschiedsrednern zu lauschen, sich still von Kurt zu verabschieden und den eigenen Gedanken nachzuhängen.
An der Glatten Wand war bereits am Vortag ein großes Bild von Kurt Albert aufgehängt worden, es gab einen zentralen "Gedenkstein" mit Kurts gelbem Expeditionssack, seinem Crashpad und seinen geliebten Sonnenblumen, sowie zwei Kodolenzbücher in die man sich eintragen konnte. Die sowieso schon emotional dichte Athmosphäre wurde zunächst durch getragene Musik vom Band und zwischen der Reden durch Live Musik vom E-Piano begleitet.
Den Auftakt der Redner bildete Norbert Sandner, unter dessen Leitung diese Abschiedsfeier zustande gekommen war. Ihm folgten Ari Clols, Holger Heuber, Immo Engelhardt, Bernd Arnold, Hans-Martin Götz, Jerry Moffatt, Stefan Glowacz und Jesse Guthrie. Zudem wurde eine Nachricht aus Patagonien verlesen.
Den Inhalt der Reden kann ich hier und heute nicht niederschreiben – nur soviel: Die Reden rührten die Herzen und es gab kaum ein Auge, das trocken blieb.
Ich werde aber die Reden zu einem etwas späteren Zeitpunkt als Video online stellen, damit diejenigen, die bei der Abschiedsfeier nicht dabei sein konnten oder sich die eine oder andere Rede gerne noch einmal anhören möchten, auch die Gelegenheit dazu haben.
Nach einer Stunde waren die Reden vorbei und die Zuschauer wurden herzlich in das bereit stehende Zelt im benachbarten Muggendorf eingeladen, um bei Bier und Bratwürsten, Kaffee und Kuchen alten Bekanntschaften wieder aufleben zu lassen, denn zu solchen Anlässen trifft man immer liebe Menschen, die man schon jahrelang nicht mehr gesprochen hat.
Im Zelt zeigte Holger Heuber dann noch einen extra für diesen Tag zusammen gestellten Dia- und Filmvortrag, obwohl er erst drei Tage zuvor aus einem abgebrochenen USA Urlaub zurück gekehrt war. Stehender Applaus belohnte ihn für seine Mühe.
Gegen Mitternacht verlagerte sich das Geschehen aus dem Zelt an ein nahe gelegenes Lagerfeuer und auch da gab es Gelegeheit genug, die emotionale Anspannung des vergangenen Tages abklingen zu lassen.
In meinen Augen war dieser Samstag, ein rundum gelungener, sehr bewegender und vor allem würdiger Abschied von Kurt Albert.