Childrens Challenge 2006 und Camp für krebskranke Kinder

Durch die Childrens Challenge wird der Traum vom Überwinden der Krankheit wahr

„Living on the Edge” einmal anders

WatzmannSich beim Klettern und Bergsteigen bis an die Grenzen des Möglichen zu belasten ist heutzutage die Vorraussetzung für Anerkennung im professionellen Bergsport. Erreicht man dies, so steht man im Mittelpunkt des Interesses von Sponsoren und Öffentlichkeit. Eine wesentliche Grundlage dafür ist die eigene Fitness und Gesundheit – nur was ist, wenn diese abhanden kommt?

Welche Möglichkeiten bleiben wie z. B bei einer schweren Krankheit wie Krebs? Wer fragt dann danach welchen Schwierigkeitsgrad man klettern kann oder wie viele Achttausender man schon bestiegen hat. Diese Fragen werden dann schnell unwichtig und unbedeutend.

Aber können diese Eigenschaften, die im Bergsport Voraussetzung sind, das Maximale seiner Leistungsfähigkeit zu geben und Erfolg bedeuten, auch Menschen helfen, die durch Krankheit betroffen sind? Genau diese Fragen sind die Motivation von „To The Edge“, um durch Ihre Aktionen solchen Menschen zu helfen.

Sonntag 10:30 Uhr – wir stehen alle auf dem Gipfel und sind überglücklich.
Zum ersten Mal auf dem Gipfel des 2714 m hohen Watzmanns zu stehen, ist sicher für viele Menschen ein besonderes Erlebnis in ihrem Leben. Viel Fragezeichen standen vor diesem Moment, denn die Teilnehmer sind Kinder und Jugendliche, die an Krebs, und vor allem Leukämie, erkrankt waren, aber diese schwere Krankheit erfolgreich überwunden haben. Der Erfolg von Simon, Dominik, Katharina, Marion und Sabrina hat Vorbildwirkung, denn er zeigt, dass man Leistungsfähigkeit zurückerhalten und sogar Berge besteigen kann, selbst wenn die letzte Chemotherapie im vorherigen Herbst stattgefunden hat.

Ihr Erfolg soll Mut geben für viele, die noch nicht die Kraft besitzen, selbst auf Berge steigen zu können.

Wir haben uns vor der Besteigung des Berges oft gefragt, ob das Bergsteigen überhaupt etwas bewirken kann. Die Antwort kam vom elfjährige Simon: “Ich hab seit heute auch keine Höhenangst mehr und mit dem Erreichen des Gipfels ging ein Herzenswunsch in Erfüllung. Nie hätte ich geglaubt da rauf zu kommen, auf den Berg, der so groß erschien“.

Die Reaktion von akut kranken Kindern des Schwabinger Krankenhauses war erstaunlich: „Echt coole Aktion von Simon.“ „Für sie ist Simon ein kleiner Held.“ sagt die Sozialarbeitein des Krankenhauses in dem Simon behandelt wurde.

AUF DEM WEG ZUM WATZMANN

Watzmann Watzmann



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Doch der Watzmann ist nur ein Etappenziel, für die große Herausforderung den 4807m hohen Mont Blanc von Courmayeur aus zu besteigen.
Um Risiken zu vermeiden liegt beim Mont Blanc die Altersgrenze für die Teilnahme bei 15 Jahren. Mit Dominik, Sabrina, Marion; Benjamin und Siggi fahren fünf Jugendliche mit dem Team von To The Edge nach Courmayeur, um die Besteigung zu wagen. Ermöglicht wird uns das Vorhaben durch die autonome Region Aosta. Sie unterstützt die Anreise, Unterbringung, Benutzung der Bergbahnen und ermöglicht es, das Projekt im Rahmen einer Veranstaltung, mitten im Herzen Courmayeurs, der Öffentlichkeit vorzustellen. Courmayeur, Bergsteigen und Mont Blanc sind Namen die von jeher mit Steigeisen und Eispickel von Grivel verbunden sind. Soziales Engagement gehört für Grivel zur gelebten Unternehmensphilosophie. „Klar wir helfen euch mit Ausrüstung, Unterbringung und Organisation“, sagte Betta Gobbi, ohne lange zu überlegen.

Um sicher auf den Mont Blanc zu gelangen ist die Unterstützung von erfahrenen Bergführern notwendig. Spitzenleistungen in Fels und Eis sind mit dem Namen der Italienerin Anna Toretta verbunden, sie wird uns zusammen mit Hajo Friederich, Christan Schlesener und weitern Bergführern zum Gipfel begleiten. Wenn die Verhältnisse am Berg es zulassen werden wir mit Zelten, Schlafsäcken sowie Bekleidung von Mountain Hardwear, den Gipfelgang wagen. Nur mit optimaler Ausrüstung kann man einen Wetterumsturz sicher überstehen und gesund ins Tal gelangen.

„Unser Motiv für die Unterstützung ist, dass die teilnehmenden Jugendlichen die beste Ausrüstung wie möglich zur Verfügung haben, um ihnen die Besteigung zu erleichtern, damit sie so viel Spaß wie möglich haben. Die von unseren Profibergsteigern getestete Ausrüstung soll ihnen das Gefühl vermitteln, Teilnehmer einer Expedition zu sein“, sagt Chrissy Dorn, Europa Sales Manegerin von Moutain Hardwear. Ob wir den Gipfel erreichen werden ist nicht wichtig, wichtig ist es etwas zu bewegen und gemeinsam zu bewirken. Frei nach Grönemeyer: „Es ist Zeit das sich was dreht.“

Hans Lochner

Childrens Camp 2006 – „Die roten Rodelchips sind die schnellen!“

RodelnWährend die Teilnehmer/-innen der Challenge den Watzmann bestiegen, durften die Kinder, die akut schwer erkrankt sind, ein Erlebniswochenende genießen. Diese Childrens Camp Kinder kennen den Krankenhausalltag allzu gut. Während gesunde Kinder Schwimmen gehen, Fußball spielen oder Rad fahren ist der Tag der schwerkranken Kinder von Arztbesuchen und Blutuntersuchungen geprägt. Draußen mit anderen Kindern zu spielen, ist eher eine Ausnahme.

Auch in diesem Jahr veranstaltete „To the Edge“ ein Erlebniswochenende für schwerstkranke Kinder im Berchtesgadener Land. Obwohl das Viertelfinale der Fußballweltmeisterschaft gleichzeitig stattfand, kamen allen rechtzeitig zum Bus, der die Kinder in München-Schwabing abholte. Im Bus wurde mit der Nationalmannschaft gefiebert, die Verlängerung, mit dem anschließenden Elfmeterschiessen, konnten die Teilnehmer schon in Schönau am Königssee ansehen.

Das erste Highlight war der Gewinn der deutschen Fußballnationalmannschaft.

Schnell haben sich Freundinnen und Freunde unter den teilnehmenden Kindern gefunden. Nach dem gemeinsamen Abendessen wurde rechtzeitig ins Bett gegangen, denn der darauf folgende Tag war voll mit schönem Programm geschmückt.

Im Hochseilgarten wurde das Programm des erlebnisvollen Samstags durchgeführt. Flying Fox und der Sprung vom Marterpfahl waren absolute action highlights. Sie fühlten sich sicher und wohl in den Händen der Bergführer. Auch das Fußballspielen hat nicht gefehlt. Beim Spielen kamen nicht nur die Kinder ins Schwitzen, sondern auch die Eltern, die gedacht haben, die Kinder schlagen zu können. Aber falsch gedacht!

Im besinnlichen Teil durften die Kindern eigenen Lebensherzen töpfern. „Der Delphin mit seinen Jungen“ war der Name der Skulptur, welche die Kinder gemeinsam mit einem Künstler, aus Holz und Ton angefertigten.

Nach einem kleinen Spatziergang wartete ein Puppentheater auf die Kinder. Die kleine und unterhaltsame Ruhepause hat den Kindern gut getan. „Hals und Beinbruch“ war der Titel des Stücks, das die kleinen Schauspieler ihren Eltern voller Stolz im Anschluss vorführten.

EIN TAG IM CHILDRENS CAMP

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Watzmann

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Glücklich und sicherlich ein wenig erschöpft, schliefen die Kinder nach dem gemeinsamen Grillabend ein. Der nächste Tag brachte ein neues Highlight der Veranstaltung, das Sommerrodeln. Gemeinsam mit den Olympiasiegern Alexander Resch und Patric Leitner, fuhren die Kinder über 300 Mal auf der Rodelbahn im schönsten Sommerwetter! Gibt es etwas Lustigeres? Alexander Resch und Patric Leitner haben durch ihre liebevolle Art, den Kindern, unvergesslich schöne Erinnerungen gegeben.

Die Bindalm im Sonnschein ist sicherlich einer der schönsten Orte Bayerns. Der schönste Spielplatz – die Natur – hat alles gegeben um diese Kinder glücklich zu machen. Unter der professionellen Begleitung der Ranger des Nationalparks, erlebten die Kinder in Gruppen das wozu sie in dem Moment Kraft und Lust hatten. Einige haben nur mit dem Bächlein gespielt, Salamander gesucht und andere erholten sich nur auf der Wiese.

Mit den schönen Erinnerungen im Herzen sind diese Kinder mit dem Bus zurück nach München gefahren. Erinnerungen, die Kraft fürs Leben schenken.

Towa Wilhelmsson

Mount Leukaemia: Ein Abenteuer für den guten Zweck

Die 4.807 Höhenmeter, die der Mont Blanc bietet sind nicht hoch genug. Mit der Erstbesteigung eines bisher unbezwungenen, über 6.000m hohen Berges in Pakistan, möchte „To the Edge“ ein Zeichen setzen, damit das Schicksal vieler Patienten in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rückt.

MOUNT LEUKAEMIA


Mount Mount



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Wenn das Wetter mitspielt, wird der Berg versucht und die Besteigung anschließend den weltweiten Leukämiepatienten gewidmet. Der Berg soll den Namen „Mount Leukaemia“ tragen, als ein weltweites Zeichen gegen Leukämie. Die Organisation vor Ort übernimmt ein Selbsthilfeprojekt in Pakistan in Zusammenarbeit mit Himalaja Karakorum e. V..

Unterstützt wird die Aktion vor allem durch die Sektion Berchtesgaden des DAV sowie von W.L. GORE & ASSOCIATES GmbH. Besonders Uwe Bauer von W.L. GORE & ASSOCIATES GmbH hat durch seinen persönlichen Einsatz großen Anteil an der Verwirklichung der Expedition.

 

Sponsoren

Ohne die Hilfe und Unterstützung namhafter Unternehmen und Privatpersonen können Veranstaltungen dieser Art nicht durchgeführt werden. Wir bedanken uns herzlich bei den Sponsoren.

Sponsoren

Was will “To the Edge”?

Das TO THE EDGE Team setzt sich zusammen aus namhaften Bergsteigern, Extremsportlern und abenteuersuchenden Menschen, die in Zusammenarbeit mit der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gGmbH und Lebensbrücke International an die Grenzen gehen, sportlich, menschlich und medienwirksam.

Unter dem Motto „never give up“ gestaltet das Team immer wieder große, weltweit einzigartige und außergewöhnliche Aktionen, um damit Menschen auf Hilfsbedürftige aufmerksam zu machen. Durch die länderübergreifende Medienberichterstattung können auch Sponsoren und Förderer des Teams mit ihrem Wirken und ihren Produkten einen neuen Aufmerksamkeitsgrad erreichen sowie gleichzeitig dem guten Zweck dienen.

Ziel der besonderen Aktionen von TO THE EDGE ist es, mit besonderen Projekten die Arbeit der Organisationen zu unterstützen, sowie unsere Partner und Sponsoren medienwirksam zu vertreten. Alle Teammitglieder arbeiten selbstverständlich ehrenamtlich.

Siehe auch:
Children´s Camp 2005 – Ein Ort der die Krankheit vergessen lässt
www.totheedge.de

QuelleText & Fotos: Hans Lochner, Towa Wilhelmsson, ToTheEdge