Thomas Huber berichtet:
2007 hab ich das Unternehmen wieder durch Verletzungen gehandicapt, auf Eis legen müssen. (Sprung Große Zinne) Nach dieser unsanften Landung hatten Martin Mirzwar ( Kamera) und ich eine einmonatige Zwangspause. 2008 sollte endlich das Jahr werden. Mitte August hatte ich erstmals optimale Vorraussetzungen. Über den Dolomiten baut sich ein stabiles Hochdruckgebiet auf.
Mein Plan: Start vor Mitternacht an der Alpenliebe (9) an der Westlichen Zinne, Basejump von der Westlichen Zinne über die Scolatolikante. Weiter über das Phantom der Zinne (9+) zum Gipfel der Großen Zinne. Schnellabstieg mit Fallschirm vom Ringband und zum Einstieg der Ötzi trifft Yeti (8+) an der kleinen Zinne. Das Ziel meiner langen vertikalen Reise, der Gipfel der kleinen Zinne. Alle Routen Rotpunkt, mit unterschiedlichen Sicherungspartnern.
Die Fakten: Insgesamt 1500 Meter Kletterstrecke, aufgeteilt in 48 senkrechte bis überhängende Seillängen im 7 ten, meist 8 ten, und einige im neunten Grad. 5 Seillängen im 3 ten Grad….aber die fallen nicht mehr in´s Gewicht.
Mein Team ist wie ich, voll motiviert und enthusiastisch. Peter Gambs, mein Basejump Partner. Er steigt über die Normalwege auf die Westliche und Große Zinne und wird mit mir die beiden Sprünge absolvieren. Peter Anzenberger wird mich in der Nacht an der Alpenliebe sichern.
Alexander, mein Bruder und Partner in der Phantom. Martin Kopfsguter, mein Begleiter an der kleinen Zinne. 15. August, 22.30 Uhr. Ich starte mit Peter Anzenberger an der Alpenliebe: "Alles läuft perfekt, wir sind schnell, kann alles Rotpunkt klettern, bis… gegen Ende der Schlüsselseillänge (10. SL/9) wird es plötzlich dunkel… Der Akku meiner Stirnlampe ist leer.Hab keine Chance in der Dunkelheit bis zum Standplatz zu klettern. Im 2. Versuch ein Griffausbruch und ich segle in die tiefschwarze Nacht. Etwas genervt gelingt mir die Seillänge im 3. Anlauf. Der Weg zum Gipfel ist frei (noch 8 SL/ 8). 4.00 Uhr morgens erreichen wir den Gipfel.
Um 6.00 Uhr springen Peter Gambs und ich über die Scolatolikante. 5 Sekunden freier Fall, meine Schirmöffnung nicht optimal, kann aber gut korrigieren, Landung OK. 7.00 Uhr Einstieg in die Phantom: " Routiniert klettere ich bis unter die Schlüsselseillänge. Mitten in der schwierigsten Passage donnern 3 Basejumper über unsere Köpfe hinweg. Wahnsinn!Ich schaffe die Stelle im ersten Anlauf. Der volle Wahnsinn!!! In den oberen anspruchsvollen 7- ener Längen machen sich erste Ermüdungszustände bemerkbar." Um 14.00 Uhr erreichen Alexander und ich das Gipfelkreuz der Großen Zinne.
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