Vier Münchner Nachwuchsbergsteigern gelingt die Erstbesteigung zweier Gipfel in Peru

Die Erkundung
eines nahezu unbekannten Tals, zwei Erstbesteigungen und ein
unverletztes Team: das ist die Bilanz einer Expedition von vier jungen
Bergsteigern der Alpenvereinssektion Oberland.

Von Mitte Juli
bis Mitte August waren Thomas Drexler, Robin Groschup, Ulrich Lossen
und Thomas Raab in der Cordillera Apolobamba unterwegs. Neben der
Besteigung mehrerer Gipfel war das Ziel der Expedition die Erkundung
und Dokumentation dieses kaum bereisten Abschnitts der peruanischen
Zentralanden an der Grenze zu Bolivien. Als Belohnung für die
monatelangen Vorbereitungen gelangen den vier Kletterern die
Erstbesteigungen der Berge Yanaloma (5.219 m) und Sorapata III (5.440
m).

Der Höhepunkt der vier Wochen war die
Erstüberschreitung der Gipfelkette von Sorapata II und Sorapata
III. Ulrich Lossen schwärmte bei der Rückkehr ins Basislager:
“Diese Tour vereint vieles, was ein Bergsteigerherz höher schlagen
lässt: eine 250 m hohe Eiswand, Felsklettern bis in den vierten
Schwierigkeitsgrad, zwei kritische Abseilstellen und eine
wunderschöne Landschaft.”

Zusätzlich wurde der
Versuch unternommen, den Salluyo II (5818 m) zu besteigen. Auf 5.760 m
mussten die Bergsteiger wegen starker Verwechtung des Grates und
fortgeschrittener Zeit umdrehen. Leider verhinderte in diesem Jahr der
wenige Schnee und die damit verbundene Gefahr von Stein- und Eisschlag
weitere Gipfelerfolge.

Die Berge der Cordillera Apolobamba
sind bisher fast ausschließlich von Bolivien aus bestiegen
worden. Die Herausforderung der Expedition lag daher nicht nur im
Bergsteigerischen, sondern schon im Vorfeld in der Beschaffung von
Informationen über das fast unbekannte Tal in Peru.
 
Ihre
Erfahrungen werden die Bergsteiger in einem ausführlichen
Expeditionsbericht für zukünftige Gruppen festhalten. Doch
nicht nur für die vier Münchner waren die Wochen
erlebnisreich. Auch die Einwohner von Koriwara, dem Ausgangsdorf der
Expedition müssen sich erst an Besuch gewöhnen. Mit viel
Gastfreundlichkeit aber zugleich ein wenig Skepsis begegneten sie dem
Team aus Deutschland.

Die Expedition wurde von der Abteilung
Spitzenbergsport des Deutschen Alpenvereins sowie der Sektion Oberland
gefördert. Damit unterstreicht die Sektion Oberland ihr Engagement
in der Nachwuchsförderung. Zusätzlich erhielten die vier
Bergsteiger Unterstützung von den Unternehmen Alan Electronics,
Alpine Lowe, Austrialpin, Marmot und Satrent.

Das Expeditionstagebuch und weitere Informationen gibt’s im Internet unter www.andenexpedition.org

Siehe auch:
www.dav-oberland.de
www.andenexpedition.org


Robin Groschup, Thomas Raab,
Thomas Drexler und Ulrich Lossen
(v.l.n.r.) auf dem Gipfel des Yanaloma
QuelleText: DAV Sektion Oberland, Foto: Thomas Raab