Juliane Wurm erneut Vierte beim Boulderweltcup 2011 in Sheffield

Es scheint verhext zu sein: Nach zwei vierten und einem fünften Platz in dieser Saison landete Juliane Wurm beim vorletzten Boulder-Weltcup der Saison in Sheffield erneut auf dem undankbaren vierten Platz - dabei hätte die Deutsche Meisterin auch mit etwas mehr Glück den Wettkampf gewinnen können.

Überzeugende Leistung der DAV-Herren: Matze Conrad hauchdünn am Finale vorbei

Mathias ConradBei den Herren standen insgesamt fünf deutsche Starter auf der Meldeliste: Jonas Baumann (Wuppertal), Mathias Conrad (Zweibrücken), Stefan Danker (Landshut), Peter Würth (Ludwigshafen) und Jan Hojer (Frankfurt). Lediglich Peter Würth musste bereits in der Qualifikation als 29. passen – alle anderen vier erreichten sicher das Halbfinale. Und die Leistungen der DAV-Männer machten Hoffnungen: Sowohl Mathias Conrad als auch Jonas Baumann führten jeweils ihre Gruppen an und zogen als erste nach der Qualifikation ins Halbfinale ein. Dicht dahinter folgte Jan Hojer auf dem dritten Platz und auch Stefan Danker zog als Siebzehnter noch in die Runde der besten Zwanzig ein. Damit standen mit den beiden Damen Wurm und Retschy insgesamt sechs DAV-Kletterer im Halbfinale bei einem Boulder-Weltcup – das hatte es zuvor noch nie gegeben.

Im Halbfinale riss dann aber leider etwas die Erfolgssträhne der DAV-Recken: Danker und Baumann gingen sogar komplett leer aus und landeten am Ende auf dem 19. bzw. 20. Platz. Jan Hojer schaffte noch einen der vier schweren Halbfinalboulder im zweiten Versuch und erreichte damit Platz 13 – für einen Weltcupneuling wie ihn ein mehr als beachtliches Ergebnis. Noch beachtlicher schlug sich Mathias Conrad, der einen Boulder flashen konnte und damit Siebter wurde – haarscharf am Finale der besten Sechs vorbei. Trotz verpasstem Finaleinzug holte sich der sympathische Zweibrücker damit sein mit Abstand bestes Weltcup-Ergebnis und empfiehlt sich als ein weiterer Finalaspirant im Kreise der DAV-Boulderer.

Fischhuber macht den Sack zu: Tagessieg und Gesamtsieg Nummer Fünf!

In die Runde der 6 Finalisten zogen in Sheffield schließlich Alexey Rubtsov (RUS), der als einziger alle vier Halbfinalboulder klettern konnte, Kilian Fischhuber (AUT), Daniel Woods (USA), Thomas Caleyron (FRA), Nicky de Leeuw (NED), sowie Cedric Lachat (SUI) ein. Das Rennen konnte dann einmal mehr der konstanteste Boulderer der letzten Jahre machen: Kilian Fischhuber benötigte schließlich für zwei Boulder zwei Versuche weniger als der Zweitplatzierte Lachat.

Der Boulder-Weltmeister von 2009, Alexey Rubtsov, konnte seine Dominanz aus dem Halbfinale leider nicht wiederholen und wurde Dritter vor Woods, Caleyron und De Leeuw. Mit seinem Sieg holte sich Fischhuber nun auch bereits vorzeitig die Gesamtwertung im Boulder-Weltcup 2011, da sein Haupt-Konkurrent Dmitry Sharafutdinov aufgrund eines Visa-Problems nicht nach Sheffield reisen konnte.Mit seinem 16. Weltcupsieg und dem 5. Gesamttitel macht sich Fischhuber nun endgültig zum erfolgreichsten Wettkampfkletterer aller Zeiten – seit acht Jahren beendet er den Gesamtweltcup entweder auf Platz 1 oder zwei!

Finale des IFSC Boulder-Weltcups am 19.-20.08.2011 in München

Für die Nationalteams geht es nun erst einmal zur WM nach Arco (15.-24.7.), bevor am 19./20. August das finale Event des IFSC Boulder-Weltcups im Münchner Olympiastadion steigt. Alleine schon wegen der gigantischen Location lohnt sich hier das Dabeisein – da wie im Vorjahr das Outdoor-Festival parallel im Stadion stattfindet, werden zum Finale wieder knapp 5000 Zuschauer erwartet – Gänsehautatmosphäre unter dem Zeltdach ist also garantiert, vor allem, wenn es diesmal auch deutsche Boulderer ins Finale schaffen. Weitere Infos unter www.boulder-worldcup-2011.de

Komplette Weltcup-Ergebnisse und Ranglisten unter www.ifsc-climbing.org

1
2
überwww.oewk.at
QuelleMatthias Keller (DAV)