Kletterexploit in Südgrönland 2015 (c) Silvan Schüpbach, Bernadette Zak
Kletterexploit in Südgrönland 2015 (c) Silvan Schüpbach, Bernadette Zak

Nach 10 Tagen, verteilt auf zwei Versuche, wurde der Gipfel erreicht. Hohe Schwierigkeiten kombiniert mit schlechter Absicherung machen Piteraq zu einer gefährlichen Herausforderung.

Verspäteter Start

Bei ihrer Ankunft in Nanortalik am 2. Juli wurden die beiden Kletterer informiert, dass ihr per Frachtschiff gesendetes Material verspätet eintreffen wird. Deshalb erreichten die beiden das Basecamp erst am 6. Juli. Bereits am 7. Juli wurde die Kletterei gestartet. Die ersten 500m der Route Piteraq gestalteten sich wegen der spärlichen Absicherung und der kniffligen Kletterei wegen als teilweise gefährlich.

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Am 9. Juli erreichten die Kletterer das als Herz bezeichnete Biwakband. Ab dort wird die Wand deutlich steiler und exponierter. Schwierige, exponierte und auch hier teilweise schlecht absicherbare Passagen forderten die Seilschaft. Am 9. Juli biwakierten die zwei an einer exponierten Stelle im Portaledge, 6 Seillängen vor dem Gipfel. Doch am nächsten Morgen begann es zu schneien und die Temperaturen fielen drastisch. Aus Mangel an Verpflegung konnte das schlechte Wetter nicht abgewartet werden und es blieb nur der Rückzug.

Zweiter Versuch

Da der oberste Teil der Route Piteraq über die bekannte Route War&Poetry läuft, entschied sich das Zweierteam die Route War&Poetry bis zum Gipfel zu klettern und dann von oben die verbleibenden drei Seillängen frei zu klettern. Vom 15.-18. Juli kletterte die Seilschaft War&Poetry wobei Schüpbach alle schwierigen Seillängen Onsight bewältigte (bis 7c).

Nach einer erholsamen Nacht auf dem Gipfel, begann die Seilschaft am 19. Juli den oberen Teil von Piteraq zu klettern. Dies gelang sehr gut bis auf eine Seillänge, welche auch nach genauer Erkundung eine 3m Traverse ohne Griffe offenbarte. Aus Zeit- und Kraftmangel konnte diese Stelle nicht frei geklettert werden. Deshalb bleibt ein komplett freie Begehung eine Herausforderung für die Zukunft.

Andere Perspektiven

Die verbleibenden Tage in Grönland nutzen die zwei Thuner mit der Erkundung der vielen Fjorde. Mit einem kleinen Zodiac Boot querten die zwei teilweise den offenen Atlantik und fanden eine Vielzahl ungekletterter Wände. Das Potential ist also noch gross in dieser Region.

QuelleSilvan Schüpbach, Fotos: Silvan Schüpbach, Bernadette Zak