Die Details zur Route:
Mit einigen lässigen 8bs sowie meinem ersten 7c-bloc-Boulder im Gepäck war ich äußerst motiviert auf der Suche nach einer neuen und ganz besonderen Herausforderung. Rasch ein paar Infos bei Arthur und Bernie eingeholt, beschloss ich, mir die Tour einfach einmal anzusehen. Der viele Regen im Frühsommer und die damit verbundene Nässe in diesem Klettergebiet stellte meine Geduld zwar sehr auf die Probe, aber schließlich war es doch so weit und ich konnte Ende Mai das erste Mal einen Blick in den “Keitos Palast” werfen. Der untere, sehr athletische Teil zeigte mir anfänglich die Grenzen meiner Maximalkraft auf und im oberen Teil der Route ließen sich nur bei genauem Hinsehen brauchbare Griffe entdecken … Diese tolle Linie mit wirklich außergewöhnlichen Moves, eingebettet in ein landschaftlich idyllisches Panorama mit Blick auf den Schneeberg, übte jedoch vom ersten Augenblick an einen magischen Reiz auf mich aus, ging mir folglich nicht mehr aus dem Kopf und ich begann, die Schlüsselpassagen auszuchecken.
Am 20. September schließlich war es so weit. Strahlender Sonnenschein mit kühlem Nordwind, und ich wanderte erneut ins Höllental. Mental gestärkt und sehr entschlossen stieg ich in den “Keitos Palast” ein, die Bedingungen waren perfekt – ich etwas angespannt 😉 Die Bewegungen waren perfekt eingeschliffen (naja, perfekt vielleicht nicht), aber jedenfalls gelang es mir, auch noch im oberen Teil alle meine letzten Reserven zu mobilisieren und konzentriert den letzten kritischen Aufleger anzuschnappen und zu fixieren. Als ich schlussendlich das Seil in den Stand einhängte, konnte ich es vor Freude gar nicht fassen: Ich hatte mir soeben einen großen Traum erfüllt, mit dem “Keitos Palast” eine super Tour und meine erste 8c gepunktet!
|