Deutsche Jugend- und Juniorenmeisterschaft – Favoriten siegen

Deutsche MeisterschaftenMit der Austragung der Deutschen Jugend- und Juniorenmeisterschaft und der Deutschen Meisterschaft im Speedklettern geht am Sonntag, 11. November, ein hervorragendes Wettkampfwochenende in Frankenthal zuende.

Weibliche Jugend

In der jüngsten Alterklasse, der Jugend B, gab es ein Kopf-an-Kopf Rennen zwischen Isabell Haag (Kaiserslautern) und Luise Raab (Frankfurt). Im Finale konnten sich beide zwei Drittel der Route, bis an eine abdrängende Kante empor kämpfen; scheiterten dann aber am gleichen Griff. So musste hier das Vorrundenergebnis hinzugezogen werden, so dass die Entscheidung zugunsten von Luise ausfiel. Sie ist somit neue Deutsche Meisterin in der weiblichen Jugend B. Auf den Plätzen 2 und 3 folgten Isabell Haag und ebenfalls nur ganz knapp dahinter Ronja Kellner (Freising).

In der weiblichen Jugend A gewann wie erwartet Juliane Wurm, die somit nach ihrem Sieg bei den Damen am Vortag ihren zweiten Titel am Wochenende einsackte. Auch Ines Dull (Allgäu-Kempten) konnte erneut eine sehr starke Leistung an die Wand legen und erkletterte sich den 2. Rang. Luisa Neumärker (SBB) musste sich mit dem 3. Platz zufrieden geben.

Bei den Juniorinnen konnte Natalie Sailer (Augsburg) das Rennen um die Meisterschaft für sich entscheiden. Schon beim letzten Sportklettercup der Saison in Wuppertal konnte sie mit einem Sieg auf ihre gute Form aufmerksam machen. Sie distanzierte sich im Finale deutlich von ihren Konkurrentinnen. Eindeutig knapper war die Entscheidung um die folgenden drei Plätze. Denise Plück (Rheinland-Köln) hatte hier am Ende die Nase vorn. Dahinter folgen Lisa Windelband (SBB) auf Platz 3 und Hanna Ulmen (Rheinland-Köln) Platz 4.

Männliche Jugend

Bei der männlichen Jugend B geschah alles so, wie es nach den Sportklettercups zu erwarten war. Der dreifache Sportklettercupgewinner Jan Hojer (Rheinland-Köln) kletterte die Finaltour bis zum Umlenker, als wäre es eine seiner leichtesten Übungen. So entschied er nach 2006 auch 2007 die Deutsche Meisterschaft souverän für sich.

Hinter ihm, auf Platz 2, landete Dominik Winkler (Zweibrücken), der sich nach einem nervösen Einstieg bis zum vorletzten Griff der Route hochkämpfte. Dritter auf dem Treppchen wurde Samuel Adolph (Oberland).

In der leicht abgeänderten Damen-Finalroute vom Vortag durfte sich die männliche Jugend A probieren. Hier konnte niemand Thomas Tauporn den Sieg streitig machen. Er konnte als Einziger bis knapp unters Top klettern, während der Rest des Feldes sich etwa auf der Hälfte der Route verabschiedete. Platz 2 und 3 gingen an Marcel Dippon (Oberer Neckar) und Sepp Mangold (Bad Tölz).

Nach seinem hevoragenden 2. Platz am Vortag bei den Herren dachte so mancher, dass der Deutsche Meister bei den Junioren mit Stefan Danker (Landshut) schon im Vorhinein fest stand. Zwar konnte er als drittletzter Starter die bis dahin höchste Marke setzen, doch Felix Neumärker, der als Letzter startete, konnte der Route ein paar mehr Griffe abringen. Somit ist Felix Neumärker überraschend Deutscher Juniorenmeister 2007. Stefan Danker muss sich mit einem Vizemeister-Titel zufrieden geben, wobei er durch seine herausragende Leistung am Vortag mit Sicherheit nicht allzu sehr enttäuscht sein wird. Auf dem 3. Platz folgte Stefan Brugger (Hochrhein).

Deutsche Meisterschaft Speedklettern

Bei der anschließenden Deutschen Meisterschaft im Speedklettern ging es keineswegs darum, wohlüberlegt den Weg nach ganz oben zu finden. Vielmehr hieß es: Beine unter die Arme klemmen und hoch die Wand! Die Frankenthaler Kletterhalle verwandelte sich in einen brodelnden Kessel. Unter frenetischen Anfeuerungszurufen, sollte sich entscheiden wer der/die Schnellste im ganzen Land ist.

Von Runde zu Runde wurden die Athleten schneller und überboten ihre eigenen Bestzeiten.

Eine 13 Meter hohe Wand, zwei Mal hintereinander. 26,6 Sekunden. So lang brauchte die schnellste Frau, Natalie Sailer, im finalen Durchgang für die 26 Klettermeter. Aufgrund voran gegangener Speedwettkämpfe, die mit zur Wertung zählen, reichte es allerdings nicht für den Titel. Den, wie sollte es auch anders sein, ergatterte sich, die schon zweifache Deutsche Meisterin des Wochenendes, Juliane Wurm. Sie war nur gute drei Sekunden langsamer als Natalie.

Bei den Herren ging es noch schneller die Wand hinauf. Am Ende stoppte die Bestzeit bei 18,5 Sekunden, die niemand anderes, als der Lokalmatador Johannes Lau aus Frankenthal mehr “ersprung” als erkletterte. Mit drei Siegen ist Johannes eindeutiger Sieger der Speedcupserie: Deutscher Speedmeister 2007. Gute vier Sekunden später drückte Jonas Baumann (Wuppertal) auf den Zeitbutton am Ende der Wand. Mit diesem 2. Platz sicherte er sich gleichzeitig den Titel “Deutscher Vizespeedmeister 2007”.

Insgesamt dominierten auch die Speedmeisterschaften, passend zu den Deutschen Jugend- und Juniorenmeisterschaften am Sonntag ganz klar die “jungen Wilden”.

Fazit

So schließt die Saison mit einem rundum gelungenen Wettkampfwochenende ab. Die Deutschen Speedmeisterschaften zeigten, dass hier eine Disziplin mit Zukunft heran wächst, welche durchaus Potenzial hat, selbst unkundige Zuschauer vom Klettersport zu begeistern.

Komplette Ergebnislisten sind unter www.sportklettern-nrw.de einzusehen.

Siehe auch:
www.alpenverein.de
www.pfalz-rock.de
www.digitalrock.de
www.mountains2b.com
www.sportklettern-nrw.de

 
QuelleText: DAV