Juliane Wurm und Jonas Baumann sind die Deutschen Bouldermeister 2006

OutdoorDBCÜber outdoor-Veranstaltungen kann man geteilter Meinung sein, immer stehen sie unter dem Motto: No risk, no fun! Während in Dresden bei der diesjährigen Weltcup-Veranstaltung eher der „risk-Anteil“ überwog, bot der Deutsche Boulder- und Speedcup in Überlingen ausschließlich „fun vom Feinsten“. Ein perfekter Programmablauf, die wunderbare Kulisse mit dem Bodensee und traumhaftes Wetter machten die Veranstaltung in Überlingen zum bislang vielleicht schönsten Bouldercup, seit es diese Serie gibt (ab 1999)!

Bouldern – Juliane Wurm und Andre Borowka gewinnen in Überlingen
Die Sektion Überlingen richtete am 15.7. die abschließende Veranstaltung des Deutschen Boulder- und Speedcups am Bodenseeufer in Überlingen aus.

Die Entscheidung war spannend wie selten: Für den Meistertitel gab es mehrere Kandidaten, so dass der Wettbewerb in Überlingen zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen wurde. Die Favoriten gab sich keine Blöße: Bei den Damen waren Juliane Wurm, Sonia Schade, Luisa Neumärker und Jule Winter im Finale vertreten. Bei den Herren standen die drei Haupttitelkandidaten Markus Hoppe (SBB), Jonas Baumann (Dortmund) und Karsten Borowka (SBB) ebenfalls unter den letzten Sechs.

Das Damenfinale war recht anspruchsvoll geschraubt und auch mit einigen athletischen Bouldern versehen. Während der erste Finalboulder einige Begehungen erhielt, schaffte den Boulder 2 nur Juliane Wurm, die sich damit die Führung eroberte. Die gab sie auch nicht mehr ab, zumal die Boulder 3 und 4 unbezwungen blieben. Damit sicherte sie sich auch den Meistertitel 2006! Sehr gute Zweite wurde in Überlingen Kathrin Wüst (Alpinclub Berlin) vor Steffi Mathar (Peissenberg), die nach einer längeren Wettkampfpause wieder ins Geschehen eingriff. Der Vizemeistertitel 2006 ging an Sonia Schade (Bielefeld) vor Luisa Neumärker (SBB).

Hochklassiges Herrenfinale
OutdoorDas Herrenfinale sah einen souveränen Sieger: Andre Borowka aus Dresden; ihm gelangen alle vier Boulder, eine gelungene Vorstellung (4. Platz in der Gesamtwertung). Den Kampf um Platz 2 und 3, der gleichzeitig das Ringen um die Deutsche Meisterschaft war, lieferten sich der Titelverteidiger Markus Hoppe und sein Herausforderer Jonas Baumann.

Jonas startete als Letzter im Finale und war daher über die Leistungen der vor ihm gestarteten im Bilde. Allerdings lastete damit auch der Druck auf ihm, immer nachzuziehen. Quasi wie im Elfmeterschießen beim Fußball: Jetzt nur nicht vorbeischießen! Vor dem vierten und letzten Boulder lag Jonas knapp vor Markus. Markus kletterte den Boulder souverän im ersten Versuch. Jonas konterte gleich bei seinem ersten go mit der Topbegehung und sprang als neuer Deutscher Meister auf die Matte!

Gratulation an die neuen Meister
Mit Juliane Wurm und Jonas Baumann sind zwei sehr junge Athleten die Meister 2006. Juliane klettert noch in der Jugend A und ist im Jugendnationalkader. Jonas Baumann ist in seinem ersten Jahr im Boulderkader und hat eine hervorragende Saison hingelegt bislang. Aber auch die Leistungen der weiteren platzierten Sportler ist zu würdigen: Sonia Schade und Luisa Neumärker, die bei den drei Wettkämpfen des Deustcehn Bouldercups immer gut punkteten. Markus Hoppe, der in der Gesamtabrechnung nur 7 Punkte hinter Jonas liegt. Andre Borowka hätte sicher noch stärker in das Titelrennen eingreifen können, er war aber bei der Auftaktveranstaltung in Traunstein nicht am Start.

Speed: Jonas Baumann und Lisa Knoche holen sich den Titel
Auch beim Speed war noch nichts entschieden: Bei den Damen hatten Lisa Knoche (Freising) und Katrin Lau (Frankenthal) die besten Chancen, bei den Herren war Jonas Baumann (Dortmund) als Titelverteidiger zwar Favorit. Aric Merz (Schwäbisch-Gmünd) und Johannes Lau (Frankenthal) hatten aber auch noch ihre Chancen.

OutdoorDer Wettkampf fand in herrlicher Abendstimmung bei angenehmen Temperaturen an der Original-Speedwand statt, die auch bei der WM und den Worldgames aufgebaut war.

Bei den Damen starteten leider nur drei Sportlerinnen, bei den Herren gingen immerhin noch 14 Teilnehmer nach dem Boulderwettkampf an den Start. Lisa Knoche ließ sich den Sieg und Meistertitel nicht nehmen. Juliane Wurm war nach den drei Boulderrrunden doch recht ausgepowert und wurde in Überlingen und der Gesamtwertung Zweite. Barbara Mittlmeier (München) wurde bei ihrem Speed-Debut dann Dritte.

Die Herren der Schöpfung lieferten sich ein spannendes Finish. Insbesondere Jonas Baumann und Johannes Lau (Frankenthal) waren die Schnellsten. Im abschließenden Finale gelang Johannes Lau die schnellste Gesamtzeit, er freute sich sehr über den Tagessieg. Jonas gelang somit das Double beim Bouldern und Speed und wird der erfolgreichste Kletterer auf nationalem Terrain 2006 sein!

Großes Kompliment
Viel Lob und ein herzliches Dankeschön geht an die Ausrichter der Sektion Überlingen und MSD Sportmarketing für die hervorragende Organisation und das tolle Rahmenprogramm.

Der DAV dankt seinen Partnern pantarai by flashsport, Sport Thieme und Entre Prises sowie den Medienpartnern klettern, climbing.de und xnx für die Unterstützung!

Kompliment an die Routenbauer Mike Schuh und Philipp Magin sowie die Jury (Christa Lau, Arnold Kaltwasser und Daniel Hummel) und den Ergebnisdienst um Klaus und Stefan Hogrebe, Sebastian Lamm für seine Arbeit bei den ganzen Bouldercups 2006. Fabian Diesner moderierte wieder in kompetenter und erfrischender Weise.

Der DAV bedankt sich bei allen Sportlerinnen und Sportler der drei Bouldercups für die großartige Bouldersaison 2006 und den Ausrichtern der Sektionen Traunstein, Münster und Überlingen sowie dem Landesverband NRW und der Messe Münster für ihre Arbeit.

Nicht
fehlen dürfen auch Hannes Huch und Peter Zeidelhack, die wieder zwei “Best of” Videos
vom Wettkampf erstellten.

Dazu benötigt ihr zum einen eine
schnelle Leitung (beide Videos haben ca. 40 MB) und zum anderen den Quicktime Player von Apple… Viel Vergnügen!

Siehe auch:
Ergebnisse des Deutschen Bouldercups 2006 in Traunstein
Nachgereicht: 44 Bilder vom Deutschen Bouldercup 2006 in Traunstein
www.alpenverein.de
www.digitalrock.de

QuelleText & Fotos: DAV