Kilian Fischhuber sichert sich zum 4. Mal den Boulder-Gesamtweltcup

Beim Weltcup-Finale der Boulderer in Eindhoven (12./13. Juni) sah es ganz danach aus, als würde Alfred Hitchcock das Drehbuch schreiben. Die Entscheidung um den Gesamtweltcupsieg im Bouldern fiel erst im Finale der besten 6 Herren, in dem Kilian Fischhuber der Konkurrenz auf und davon boulderte.

Kilian Fischhuber sichert sich zum 4. Mal den Boulder-GesamtweltcupAnna Stöhr verpasste mit Platz 10 den Einzug ins Finale und sicherte sich somit den ausgezeichneten 2. Platz in der Boulder-Gesamtweltcupwertung.  

Es sah sowohl in der Qualifikation als auch im Halbfinale so aus, als würden der Russe Rustam Gelmanov und Österreichs Aushängeschild Kilian Fischhuber ihre Karten im Kampf um den Boulder-Gesamtweltcup erst im Finale aufdecken wollen. Fischhuber zog mit Platz 4, Gelmanov als Sieger des Halbfinales souverän ins Finale ein.

Mit viel Routine, Nerven aus Stahl und dem psychologischen Vorteil im Finale vor Rustam Gelmanov die Boulder in Angriff zu nehmen, stieg Fischhuber alle 4 Finalboulder durch und erhöhte den Druck auf den Weltcupführenden noch einmal deutlich. Wissend, dass Fischhuber alle vier Boulder durchgestiegen ist, zerbrach der Russe Gelmanov am dritten Boulder am Druck und konnte den Boulder nicht durchsteigen.Auch den vierten Boulder konnte der Russe nicht knacken und musste sich somit beim Weltcupfinale in Eindhoven mit Platz 4 begnügen. Da auch kein anderer Finalteilnehmer mehr als 2 Boulder durchsteigen konnte sicherte sich Fischhuber mit Respektabstand den Tagessieg und zum 4. Mal den Gesamtweltcup im Bouldern (2005, 2007, 2008,2009).

Eine Talentprobe lieferte der erst 19-jährige Ötztaler Lukas Ennemoser ab. Mit einer starken Leistung schaffte er den Einzug ins Halbfinale und sicherte sich dort schlussendlich den starken 9. Platz.

Kilian Fischhuber: “Heute war einfach mein Tag. Ich bin überglücklich, dass ich Rustam (Anm. Gelmanov) auf der Zielgeraden noch überholen konnte. Nach dem 23. Platz beim Weltcupauftakt in Kazo (JPN) hab ich fast nicht mehr an die Titelverteidigung geglaubt. Ich freue mich nun auf die Weltmeisterschaft Anfang Juli in China!”

Bei den Damen lief es dieses Mal für Anna Stöhr leider nicht ganz nach Wunsch. Die 21-jährige Tirolerin und Boulder-Gesamtweltcupsiegerin 2008 verpasste erstmals in dieser Saison den Sprung ins Finale der besten 6 Damen. Da ihre schärfste Konkurrentin um den Sieg im Gesamtweltcup, die Japanerin Akiyo Noguchi gerade noch auf Platz 6 den Finaleinzug schaffte, stand bereits vor dem Finale der Damen fest, dass Anna den Gesamtweltcup heuer nicht verteidigen kann. Dennoch ist der 2. Platz in der Gesamtwertung ein Riesenerfolg und unterstreicht die Konstanz der sympathischen Rumerin.

Anna Stöhr: “Schade, dass es heuer nicht ganz geklappt hat mit dem Gesamtweltcupsieg. Akyo (Anm. Noguchi) war heuer über die gesamte Saison hindurch einfach die Beste und ich gratuliere ihr von ganzem Herzen. Sie hat es sich verdient. Außerdem konnte ich bei den Heimweltcups in Hall (Anm. 1. Platz) und Wien (Anm. 3. Platz) voll abräumen, was mir natürlich getaugt hat! Und mit der WM in China steht in 2 Wochen ja noch ein großes Ziel vor der Tür!”
      
Ergebnisse Boulder-Weltcupfinale Eindhoven – 12./13. Juni 2009

Herren:
1 Fischhuber Kilian 1983 AUT
2 Moroni Gabriele 1987 ITA
3 Julien Stephane 1977
4 Gelmanov Rustam 1987 RUS
5 Becan Klemen 1982 SLO
6 Feehally Edward 1987 GBR 8190

Damen:    
1 Noguchi Akiyo 1989 JPN
2 Gros Natalija 1984 SLO
3 Shalagina Olga 1983 UKR
4 GRAFTIAUX Chloé 1987 BEL
5 AVEZOU Cecile 1971 FRA
6 DUFRAISSE Alizée 1987 FRA

Ergebnisse Boulder-Gesamtweltcup 2009

Herren:
1. Fischhuber Kilian AUT         330.00 Punkte
2. Gelmanov Rustam RUS         267.00 Punkte
3. Moroni Gabriele ITA             221.00 Punkte
4. Baumann Jonas GER             189.00 Punkte
5. Glairon Mondet Guillaume FRA     184.00 Punkte

Damen:
1. Noguchi Akiyo JPN             370.00 Punkte
2. Stöhr Anna AUT             275.00 Punkte
3. Gros Natalija SLO             233.00 Punkte
4. GRAFTIAUX Chloé BEL         172.00 Punkte
5. Kim Jain KOR             169.50 Punkte

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QuelleWettklettern.at, Fotos: ASP/Redbull