Riegler Brüder in Pakistan: Wie zwei Fliegen an der Wand

Ihr Stil ganz nach dem Motto weniger ist mehr. Keine Hochträger, keine Fixseile und nur zu zweit. Wegen des andauernden schlechten Wetters mussten sie jedoch aus der Wand flüchten und ihr Vorhaben abbrechen.

Fotostrecke: Riegler Brüder in Pakistan: Wie zwei Fliegen an der Wand

Fotos: © Martin und Florian Riegler

Bereits am 11. Juli wurde das Basislager erreicht, schon 2 Tage später das Materialdepot unter dem Wandfuß eingerichtet. Martin und Florian steigen in die Wand ein. Links und rechts von ihnen immer wieder Eis- und Steinlawinen. Ein Standplatz an Eisschrauben bricht beim Nachziehen der Rucksäcke aus und die beiden landen in einer Spalte. Die beiden Kletterer schaffen an diesem Tag jedoch 8 Seillängen.  

22 Uhr, Biwak an einem schmalen Band: Martin bekommt Schüttelfrost und übergibt sich die ganze Nacht. Am nächsten Morgen klettern die beiden trotzdem weiter. Das Klettern auf 5.000m ist sehr anstrengend und immer wieder verkeilt sich der Materialsack. Es beginnt bereits zu dämmern. Die Wand wird immer steiler und die Brüder finden keinen Platz zum schlafen. Im Klettergurt hängend verbringen sie die Nacht. Am Morgen beginnt es zu schneien. Rückzug. Sie seilen ab. Nach 5 h erreichen sie den Wandfuß. Sie müssen zurück ins Basislager.

Es schneit 1 Woche lang und bleibt wechselhaft. Trotzdem versuchen die beiden noch einmal ihr Glück. Als sie wieder ihr Zelt am Wandfuß erreichen ist es eingeschneit, die Stangen sind geknickt. Es wird notdürftig repariert. Die ganze Nacht über gehen Lawinen ab. Am nächsten Morgen schneit es immer noch. Dann eine kurze Wetterbesserung. Die beiden eilen zur Wand und beginnen auf dem schneebedeckten und teilweise vereisten Granit zu klettern. Nach einigen 100 Metern beginnt es wieder zu schneien. Die Brüder werden erneut aus der Wand vertrieben.

Nach erneutem Warten im Lager ein Schönwetterloch. Den beiden gelingt die erste Überschreitung des Ya Chhish (5130). Ein kleines Trostpflaster, bevor sie am 3. August Pakistan wieder verlassen.

Diese Wand ist immer noch nicht durchstiegen, nicht ohne Grund. Martin und Florian  Riegler werden zurückkommen. Die Einzigartigkeit  und Schönheit des Berges hat sie in ihren Bann gezogen.

QuelleMartin und Florian Riegler (Text und Fotos)