An diesem Wochenende wird es noch einmal spätherbstlich golden und warm. Verantwortlich ist eine südwestliche Strömung, die außergewöhnlich milde Luft in die Alpen bringt. Hinzu kommt der Föhn, der in den Tälern des Alpenvorlands für Temperaturen über 20 Grad sorgen kann. Selbst auf 2000 Meter wird die Zehn-Grad-Marke geknackt. Kurzum: bestes Tourenwetter.
Trotz der milden Temperaturen sollten Bergsportler bedenken, dass in den Hochlagen vor zwei Wochen der Winter eingezogen ist. Aktuell liegt die Schneegrenze vor allem nordseitig oberhalb von etwa 1900 Metern, inneralpin auch tiefer. Für Bergtouren lässt dies trotzdem noch viel Spielraum. Gerade sonnseitige Aufstiege bis zur Waldgrenze und knapp darüber bieten sich an, um noch einmal Energie zu tanken.
Tourentipps: Sonnseitige Aufstiege zu empfehlen
Noch eine ganze Reihe von Alpenvereinshütten ist an diesem Wochenende geöffnet. Eine genaue Übersicht gibt es online unter www.alpenverein.de. Die Übersicht zeigt: Die Möglichkeiten sind vielfältig. Um die Auswahl zu erleichtern, hat der Alpenverein drei Tourentipps für dieses Wochenende zusammengestellt:
Bad Kissinger Hütte (Allgäuer Alpen): noch bis 3. November Tagesbetrieb
- Aggenstein und Breitenberg: großzügige Rundtour mit Einkehr
- Tannheimer Höhenweg: überwiegend sonnseitige Panoramawanderung
Tegernseer Hütte: noch geöffnet bis 3. November
- Roß- und Buchstein, Rundtour von Bayerwald aus
Stöhrhaus (Berchtesgadener Alpen): Tagesbetrieb 26.+27. Oktober
Die Hütte ist schon winterfertig. Wegen des schönen Wetters kommen die Wirtsleute an diesem Wochenende aber noch einmal hinauf, um die Wanderer zu bewirten.
- Stöhrhaus von Maria Gern: Tour über einen schönen südseitigen Aufstieg
- Untersbergüberschreitung: aussichts- und abwechslungsreiche Tour über das Plateau
Beste Unterstützung bei der Tourenplanung bietet das Portal alpenvereinaktiv.com. Dort finden Bergsportler viele Tourentipps, aktuelle Bedingungen und Informationen zu Hütten.
Hinweise für die Ausrüstung
Eines darf derzeit in keinem Berg-Rucksack fehlen: warme Bekleidung samt Mütze und Handschuhe. Einmal mehr empfiehlt sich dabei das Zwiebelprinzip mit einer Funktionsunterwäsche, einer Fleecejacke oder einem Pulli sowie einer Wetterschutzjacke aus wind- und wasserabweisendem Material, dazu Wechselkleidung. Denn gerade in diesen Tagen können die Temperaturen schnell ab- und der Körper bei falscher Ausrüstung auskühlen. Deshalb ist auch von einer kurzen Hose abzuraten.
Zum Rucksackinhalt gehört jetzt, da die Tage deutlich kürzer werden, zusätzlich eine Lampe. Und auch wenn die Oktobersonne nicht mehr so stark ist wie im Hochsommer, sollten Wanderer und Bergsteiger Sonnencreme und -brille mitnehmen. Die Schuhe sollten unbedingt eine tiefe Profilsohle aufweisen, da in Schattseiten die Wege teils nicht mehr ganz abtrocknen – gerade in Verbindung mit nassem Laub.