Obwohl sie nur ein Fünftel des Branchenumsatzes ausmachen, begeistern die neuen Technologien und Entwicklungen Outdoor-Fans. Immer leichter und kleiner werden die Ausrüstungsgegenstände, die als Neuheiten bei der diesjährigen OutDoor in Friedrichshafen vom 15. bis 18. Juli dem Fachhandel präsentiert werden.
Über die Hälfte des Outdoor-Umsatzes entfällt auf Bekleidung, ein Viertel wird von Schuhen generiert und nur das knappe letzte Fünftel umfasst Zelte, Matten, Rucksäcke und Taschen, Schlafsäcke, Kocher und Küchenausrüstung, Kletter- und Sicherheitsausrüstung, Elektronik und diverse Accessoires. Trotzdem ist dieser Bereich der Hartware genau das, was einen Händler zum Outdoor-Händler macht. Nirgends ist der Beratungsaufwand so hoch wie bei der Ausrüstung und nirgends bringen Innovationen Enthusiasten mehr ins Schwärmen.
Die überwiegende Anzahl der Innovationen kommen Jahr für Jahr aus dem Bereich der Ausrüstung. Leichter, kleiner, komfortabler sind die Kriterien der Outdoor-Branche. Die japanische Firma Montbell bietet mit dem UL Dome Shelter ein Zelt, das gerade mal so viel wiegt wie zwei Standardgetränkedosen und dabei sogar freistehend ist. Den passenden Schlafsack dazu zeigt Hersteller Marmot: Der neue “Helium” Schlafsack kommt mit einer 800+ Daune und wiegt nur 935 Gramm bei einer Komfortzone von bis zu –5°C.
Als “hammermäßig” bezeichnet Alistaire MacGregor, Marketing Manager beim englischen Lightweight-Spezialisten ‘Original Mountain Marathon’ (OMM) den Half-Sleeping Bag. Ein Schlafsack? Nein, es ist mehr: Eine Daunenjacke mit andockbarem Fußteil. Funktionell, technisch und hochgradig spezialisiert. Wenn die Firma davon in den nächsten drei Jahren weltweit 500 Stück verkauft, ist das ein Erfolg. Auch Steffen Santor von Faltboot.de ist von seinem neuen “Origami Boot Nortik Fold 4.2” überzeugt.
Besonders ist das Seekajak, das man in drei Minuten aufgebaut hat, indem man es entfaltet – und das zusammengeklappt unter dem Bett gelagert werden kann. Martin Wiesmann, Geschäftsführer von der kleinen Rucksackschmiede Bach erklärt, warum die Branche gerade von diesen Innovationen lebt: “Kleine, aus der Praxis gewachsene Verbesserungen prägen unsere Produktentwicklung.” Diese Technikaffinität nennt er “Slow Food” und sie biete in der Branche Chancen. “Wo viele Fast Food essen, gibt es auch Platz für Slow Food.”
Natürlich gibt es auch die Produkte, die überzeugen, weil sie immer leichter und immer komfortabler werden und dabei die Masse der Nutzer ansprechen. Sie laufen unter “Produktpflege”. Vor allem im Rucksackbereich werden die Wanderer 2016 besser laufen können. Deuter zeigt eine “neue, verbesserte AC Lite Serie”, Gregory spricht von einer “Neulancierung der Ventilated Backpacking und Hiking Line” und Lowe Alpine zeigt eine “komplett überarbeitete Kollektion Wanderrucksäcke”.
Produktpflege ist ein wichtiges Kriterium wenn es um Funktionalität und Langlebigkeit von Produkten geht. Viele Details sind auf den ersten Blick nicht offensichtlich. Erst im Einsatz werden sie spürbar und tragen so zum Image von Marken-Outdoorprodukten als zuverlässig und langlebig bei. Produktpflege stellt deshalb den Gegenpol zu den kurzlebigen, schnellen Produktkopien von Konzernen und Discountern dar.
Die OutDoor in Friedrichshafen ist die führende Outdoormesse in Europa. Hier werden die Weltpremieren vorgestellt, Neuheiten präsentiert und die renommierten OutDoor Awards verliehen. Auch 2015 haben sich rund 100 Weltneuheiten angekündigt. Fachbesucher haben die Möglichkeit in den Messehallen der 22. OutDoor wirklich alles zu entdecken.
Die OutDoor 2015 ist von Mittwoch, 15. Juli bis Samstag, 18. Juli nur für den Fachhandel geöffnet (Mittwoch bis Freitag von 9 bis 18 Uhr und am Samstag von 9 bis 17 Uhr).
Alle wichtigen Informationen zur OutDoor mit Ausstellerverzeichnis, Veranstaltungen und Tipps zur Anreise gibt es zum Gratis-Download unter www.outdoor-show.com