Auf dem 20 Meter hohen Eisturm, gepickt mit einigen kniffligen Passagen wurde Athletik der Extraklasse geboten. Der Gejagte in dieser Saison hieß einmal mehr Markus Bendler. Als amtierender Weltmeister und Dominator der letzten drei Saisonen ging es für den Tiroler darum, seine Vormachtstellung zu untermauern. Nur ein einziges mal wurde der Schwendter 2010 wie auch 2011 geschlagen.
Die Qualifikation und das Semifinale liefen in der gleichen Tonart weiter. Bendler deklassierte den Rest des Feldes um weit mehr als eine Minute. Es schien ein glatter Durchmarsch für den 27 Jährigen zu werden. Doch dann kam alles anders…
Im Finale der Besten 8 kristallisierte sich in der Route eine eindeutige Schlüsselstelle heraus. Sechs Kletterer vor ihm fielen alle bei ein und demselben Zug aus der Wand. Man spekulierte schon fast mit einer Unbezwingbarkeit der Route. Dem in der Quali zweit platziertem Koreaner Hee Yong Park gelang ein nahezu Perfekter Run. Er löste als erster die Schlüsselstelle auf und kletterte in der vorgegebenen Zeit bis an das Top.
Bendler stand also unter erheblichen Druck und wusste auch darum. Er kletterte bis zu dem extrem abschüssigen Steingriff, rutschte aber mit seinem Pickel ab und konnte nur noch mit aller letzter Kraft einen Absturz verhindern. Der zweite Versuch scheiterte ebenfalls, erst im Dritten gelang ihm der Durchstieg. Dabei verlor der Pickel enorm an Schärfe und Bendler wertvolle Zeit.
Der Tiroler musste sich um 7 Sekunden erstmals in der heurigen Saison dem Koreaner He Yong Park geschlagen geben. "Ich ärgere mich über mich selbst. Nicht nur wegen meiner Platzierung sondern auch weil ich das Verlieren verlernt habe" resümierte der sichtlich enttäuschte Vizeweltmeister. "Die Erwartungen waren so hoch – ich habe alles riskiert. Verlieren schadet mir sicher nicht aber warum ausgerechnet bei der Weltmeisterschaft" fragt sich weiter Bendler.
Sein erstes Saisonziel wurde knapp nicht erreicht nun geht es darum den Gesamtweltcup zu verteidigen und seinen 40 Punkte Vorsprung noch ins trockene zu Retten. Diese Chance hat er am 6.-8. März im russischen Kirov
Anmerkung vom Webmaster:
Ich hoffe, dass der Name des Siegers mit "Hee Yong Park" stimmt. Ich habe im Netz noch andere Schreibweisen gefunden, wie z.B. "Yong Park Hee" oder "Park Hee Yong"…