Mit Blick auf die Paralympics 2028 und einer starken Basis im Breitensport markiert das Event einen neuen Höhepunkt in der Entwicklung des inklusiven Kletterns.
Anspruchsvoller Wettkampfmodus
Die Meisterschaft orientiert sich am Modus der internationalen Weltcups: Je nach Teilnehmerzahl treten die Sportler*innen in getrennten oder zusammengelegten Klassen an. Zwar gab es bereits nationale Wettkämpfe, doch erstmals werden offizielle Deutsche Meistertitel vergeben. Dafür müssen pro Klasse mindestens zwei deutsche Athletinnen starten.
Um die Leistungen der Kletternden mit Beeinträchtigung so fair und objektiv wie möglich zu vergleichen, gibt es unterschiedliche Startklassen. Unterschieden werden die Art und der Grad der Einschränkung. Alle Klassen gibt es für Damen und Herren.
„B“ – Athlet*innen mit Sehbehinderung
„AL“ – Athlet*innen mit Beinamputation
„AU“ – Athlet*innen mit Armamputation
„RP“ – Athlet*innen mit neurologischer Beeinträchtigung
Eine Zahl hinter dem Kürzel (1-3) zeigt den Grad der Beeinträchtigung. Mit ansteigender Zahl nimmt der Grad der Beeinträchtigung ab. Alle Routen werden mit Toprope-Sicherung geklettert.
Zusätzlich zu den international üblichen Paraclimbing Wertungsklassen wird es bei der DM in Augsburg auch eine Offene Wertungsklasse (Open Class) geben. In dieser Wertungsklasse nehmen Personengruppen ohne gültige Klassifizierung oder mit der Klassifizierung „NE“ oder „NE-MIC“ (= not eligible/nicht bewertbar) teil.
Insgesamt wird es sechs bis sieben Qualifikationsrouten geben. Pro Klasse werden zwei davon im Flash-Format geklettert – das bedeutet, die Athlet*innen kennen die Routen vorab. Die besten von ihnen ziehen in das Finale ein, das im Onsight-Modus ausgetragen wird – also mit einer nur 6-minütigen gemeinsamen Besichtigung. Dort wartet jeweils eine Finalroute pro Klasse.
Die Wertung erfolgt nach Höhe: Wer am höchsten klettert, gewinnt. Bei Punktgleichheit entscheiden sekundäre Kriterien.
Der Eintritt zur Meisterschaft ist frei – Zuschauer*innen sind herzlich willkommen!
Der Zeitplan (vorläufig):
Freitag, 04. Juli – Klassifizierung der Athlet*innen
Vor dem Wettkampf werden die Teilnehmenden offiziell klassifiziert – dabei geht es um die Ermittlung der individuellen Einschränkungen mittels Interviews und motorischer Tests (Kraft, Beweglichkeit, Koordination).
Samstag, 05. Juli – Wettkampftag für alle Klassen
10:00 Uhr: Start der Qualifikationsrunden
18:00 Uhr: Finalrunden
anschließend: Siegerehrung
Veranstaltungsort: DAV-Kletterzentrum Augsburg
Datum: 5. und 6. Juli 2025
Mehr Infos:
- DM-Website Kletterzentrum Augsburg
- Registrierungen und Ergebnisse: DAV Result Service
- Die Wettkämpfe werden auch im Livestream übertragen.
Inklusion im DAV: Paraclimbing als gelebter Breitensport
Nicht nur im Spitzensport, sondern auch im Alltag wird inklusive Kletterkultur im DAV großgeschrieben. In vielen DAV-Sektionen deutschlandweit existieren inklusive Klettergruppen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Klettern stärkt Kraft, Koordination und Selbstbewusstsein – Eigenschaften, von denen insbesondere Menschen mit Behinderung profitieren.
Der DAV bietet seit knapp zehn Jahren eine eigene Trainerausbildung für das Klettern mit Menschen mit Behinderung an. Über 80 engagierte Trainer*innen sind deutschlandweit aktiv. Die inklusive Kletterhalle in Bad Aibling, die erste ihrer Art, ist Vorbild für barrierefreies Klettern in Deutschland.