Europacup 2025 in München: Gold für Hönig, Bronze für Dörffel

Jeweils acht Athletinnen und Athleten starteten hochmotiviert und voller Vorfreude in das Finale des Europacups in München, doch am Ende sollten nur drei auf dem Podium stehen.

Eine davon war Afra Hönig, die sich damit eine komfortable Position sicherte. Diesen Schwung konnte die erfahrene Athletin dann durch das ganze Finale mitnehmen: Mit Boulder 2 und 3, die im steilen Überhang und mit kraftvollen Zügen geschraubt waren, machte sie kurzen Prozess.

Im letzten Problem machte sie dann den Sack endgültig zu. Zwei Sprünge über große Volumen und abschüssige Tritte führten ans Top, das Hönig schon im zweiten Versuch locker halten konnte. Damit ging sie als Siegerin der Veranstaltung und mit ihrer ersten internationalen Medaille heraus.

Europacup München: Gold für Hönig, Bronze für Dörffel (c) Xaver Quintus
Europacup München: Gold für Hönig, Bronze für Dörffel (c) Xaver Quintus

Doch damit nicht genug: Dass es ein besonderer Abend für das Deutsche Team werden sollte, lag spätestens ab dem Halbfinale in der Luft. Hönigs Teamkollegin Lucia Dörffel kam zwar nicht so gut wie die Siegerin in den ersten Boulder, benötigte dafür für die weiteren drei Boulder je maximal zwei Versuche. Eine starke Leistung, die sie auf Platz 3 beförderte. Trotzdem war am Ende noch Zittern angesagt.

Hätte die Französin Lily Abriat den letzten Boulder in zwei Versuchen geklettert, hätte sie Dörffel noch vom Podium verdrängt. Sie holt sich zwar das Top, brauchte dafür allerdings 4 Versuche. Damit war es gesetzt: Hönig beendete den Wettkampf mit Gold, Dörffel mit Bronze.

  1. Afra Hönig (DAV Landshut)
  2. Flora Oblasser (AUT)
  3. Lucia Dörffel (DAV Chemnitz)

Bei den Männern machte aus dem ClimbingTeamGermany besonders Thorben Perry Bloem eine gute Figur. Souverän holte er in jedem der Boulder eine wichtige Zone. Ein Top blieb dem 20-Jährigen allerdings verwehrt. Am Ende landete er auf einem starken fünften Platz – glücklich, denn sein erklärtes Tagesziel, im Finale alles geben zu dürfen, hat er erreicht. Ein guter Start in die frühe Saison!

Thomas Lemagner (FRA)
Jack MacDougall (GBR)
Leo Favot (FRA)
5. Thorben Perry Bloem (DAV Braunschweig)

Alle Ergebnisse gibt es hier.

Schweiß, Freude und Tränen – ein hartes Halbfinale

Während die Qualifikationsrunde noch vergleichsweise dankbar geschraubt schien, hatten die Routenbauer für das Halbfinale eine Schippe drauf gelegt – und das machte sich auch bei den Tops bemerkbar. Schon zwei reichten bei den Frauen für den Einzug ins Finale, ein drittes holte sich dann allerdings auch niemand.

Zwei Mal zum Zielgriff kletterte auch die Landshuterin Afra Hönig: Sie ging als zweite Deutsche ins Rennen, setzte sich schnell als Führende ab und hielt ihre Position dann auch die längste Zeit. Am Ende sicherte sich mit ihrer starken Leistung Platz 1 und damit ein Finalticket.

Europacup München: Gold für Hönig, Bronze für Dörffel (c) Xaver Quintus
Europacup München: Gold für Hönig, Bronze für Dörffel (c) Xaver Quintus

Gesellschaft vom deutschen Team bekommt sie von Lucia Dörffel. Die Chemnitzerin machte es zuletzt noch richtig spannend: Für ihren Finaleinzug benötigte sie ein Top im letzten kraftvollen Überhang-Boulder. Dem Druck konnte die Routinierin allerdings locker standhalten: Sie flashte die Route, was neben ihr nur zwei weiteren Athletinnen gelang. Damit darf sich über die gleiche Bilanz wie Hönig freuen, allerdings mit ein paar Versuchen mehr.

Ein herzzerreißendes Szenario spielte sich um Anna Apel ab: Wie Lucia entschied die Wertung aus dem letzten Boulderproblem zwischen Weiterkommen und Wettkampfende. Zwei Mal kam sie noch bis an den vorletzten Griff, fiel dann allerdings raus und verfehlt die nächste Runde damit nur knapp.

Auch die Herren hatten harte Nüsse zu knacken. Von Power-Bouldern bis zu dynamischen Koordinationsproblemen: Wer eine Runde weiter wollte, musste das volle Wettkampf-Repertoire abrufen. Einer, dem dieses Kunststück mit Bravour gelang, war Thorben Perry Bloem. In den letzten Jahren zeigte der 20-Jährige immer wieder, dass er zu Deutschlands Boulder-Elite gehört und auch in diesem Halbfinale ließ er nichts anbrennen.

Die Entscheidung fiel allerdings erst beim letzten Boulder. Den dynamischen Runner ließ er unglaublich leicht aussehen und bereits wenige Sekunden, nachdem er von den Startgriffen losgeklettert war, strahlte er vom Zielgriff. Neben Hönig und Dörffel heißt der dritte deutsche Finalteilnehmer also Thorben Perry Bloem.

So lief die Qualifikation

Nur eine Woche nach dem Deutschen Jugendcup, der als Auftakt für die nationale Saison über die Bühne ging, versammelte sich die internationale Boulder-Elite zum Europacup im Münchner Actionsportzentrum. Beinahe 160 Athletinnen und Athleten waren bei der Highlight-Veranstaltung im Rahmen des Münchner Bouldermonats zu Gast und sorgten am Freitag für eine spannende Qualifikationsrunde.

Besonders gut lief es für das Deutsche Team: Von den 16 Teilnehmer*innen, die vom ClimbingTeamGermany auf die Matte gingen, sicherten sich acht ein Ticket für die nächste Runde.

Bei den Damen dominierte die Deutsche Meisterin Anna-Maria Apel, die ihre Quali als Drittplatzierte beendete. Ihrer Favoritenrolle wurde aber auch die letztjährige Olympiateilnehmerin Lucia Dörffel gerecht. Sie boulderte genauso gekonnt wie Apel, brauchte für die Boulder nur wenige Versuche mehr und landete auf Platz 5.

Auch die Münchnerin Anna Lechner konnte als Achte komfortabel ins Halbfinale klettern, gefolgt von Afra Hönig mit Platz 20. Richtig spannend wurde es für Roxana Wienand. Bis zuletzt musste sie auf dem „Hot Seat“, also dem letzten Qualifizierungsplatz, zittern. Am Ende gelang es allerdings keiner ihrer Konkurrentinnen, an ihr vorbeizuziehen.

Bei den Herren fiel die Bilanz ähnlich gut aus: Drei Athleten bahnten sich ihren Weg ins Halbfinale. Thorben Perry Bloem holte in allen bis auf einen Boulder das Top und landete innerhalb der besten Zehn. Auf Platz 15 kam das Nachwuchstalent Lucas Trandafir, der mit seiner Bronze-Medaille bei der letztjährigen Deutschen Meisterschaft Bouldern schon zeigte, dass er für Überraschungen gut ist. Auch zu den Halbfinalisten gehört zuletzt Emil Zimmermann, dem es genau wie Teamkollegin Roxana Wienand ging. Er zieht als Vierundzwanzigster knapp in die nächste Runde ein.

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