Anna Stöhr beendete den Wettkampf auf dem 16. Platz. Die erst 18-jährige Franziska Sterrer durfte sich über den zweiten Halbfinaleinzug ihrer noch jungen Karriere freuen und wurde 17. Berit Schwaiger zeigte beim ersten Weltcup nach ihrer Fingerverletzung mit Platz 27, dass sie auf dem Weg zu alter Stärke ist. Den Sieg holten Alexey Rubtsov (RUS) und Janja Garnbret (SLO).
Hier finden 2020 die olympischen Spiele statt und zum ersten Mal wird auch Sportklettern zum Programm gehören. Tokio ist die perfekte Stadt für das olympische Debüt des Sportkletterns: Die Hauptstadt Japans gehört zu den am dichtesten besiedelten Städten der Welt und mehrere hundert Kletterhallen auf engstem Raum lassen an der japanischen Kletterbegeisterung keine Zweifel aufkommen. Das schlägt sich auch in den Ergebnislisten der Weltcups nieder: Im Schnitt schafften es heuer 7 Japaner ins Halbfinale der besten 20 Herren.
Georg Parma, Alfons Dornauer und Katharina Posch erwischten bei der Qualifikation keinen guten Tag und mussten sich mit den Plätzen 69, 63, und 49 zufriedengeben. Berit Schwaiger, frisch von einer Ringbandverletzung genesen, zeigte mit einer guten Leistung und dem 27. Rang, dass sie auf dem Weg zurück zu alter Stärke ist.
Die Juniorin Franziska Sterrer bewies bei ihrem ersten Weltcup außerhalb Europas, dass die vorne mitklettern kann. Ihr gelang in einem sehr starken Teilnehmerfeld der zweite Halbfinaleinzug ihrer noch jungen Karriere. In einer schwierigen Halbfinalrunde erreichte sie den 17. Platz und zog ein positives Fazit: “Die Reise nach Japan hat sich auf jeden Fall gelohnt! Ich habe mich sehr über meinen Einzug ins Halbfinale gefreut und bin zufrieden mit meiner Leistung! Weltcups wie dieser motivieren mich, weiterhin hart zu trainieren. Als eine der jüngsten Athletinnen im Halbfinale habe ich auch noch Zeit, mich weiterzuentwickeln und Erfahrung zu sammeln!”
Anna Stöhr, die in den letzten Wochen mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, beendete den Wettkampf auf dem 16. Platz. “Leider reicht es nicht, drei Tops zu berühren und nur eines zu halten. Ich bin sehr enttäuscht, da ich mich eigentlich gut fühle, aber es leider nicht an die Wand bringen kann”, so Anna Stöhr.
Top-Leistung von Jakob Schubert
Jakob Schubert gelang nach extrem starken Leistungen in der Qualifikation und im Halbfinale sein erster Finaleinzug der Saison. Sein Ziel in dieser Saison im Bouldern wieder zur Spitze aufzuschließen war damit erreicht.
Er ist aktuell der einige Athlet in der Weltspitze, der im Bouldern und im Vorstieg vorne mithalten kann. Große Probleme hatte zum Beispiel bisher Domen Skofic, der Gesamtweltcupsieger 2016 im Vorstieg. In 4 Boulder Weltcups hat er erst einen Punkt holen können.
Im Finale hatte Schubert beim technischen ersten Boulder Schwierigkeiten, die für ihn passende Methode zu finden. Beim zweiten Boulder verpasste er den Top-Griff denkbar knapp und auch beim dritten Boulder war er nicht weit weg.
Beim schwierigen vierten Boulder zeigte er sein Können mit einem Top, welches ihm den 5. Platz sicherte: “Platz 5 in Tokio kommt gerade zur richtigen Zeit. Ich habe mich eigentlich in Meiringen und Chongqing schon richtig gut gefühlt, was sich aber nicht im Ergebnis so niedergeschlagen hat, wie ich es gerne hätte. Nach dem krankheitsbedingten Ausfall in Nanjing gibt mir der erstmalige Finaleinzug enormes Selbstvertrauen für den Rest der Saison. Dass es ausgerechnet in Tokio, wo 2020 die Olympischen Spiele stattfinden, mit dem Finale klappt, ist eine coole Sache!”
Alexey Rubtsov (RUS) holte den Sieg vor den Japanern Tomoa Narasako und Keita Watabe. Bei den Damen setzte sich Janja Garnbret (SLO) vor Akiyo Noguchi und Miho Nonaka (beide JPN) durch.
Nächste Station: Vail, USA
Im Juni (11./12. 06.) findet in Vail (USA) der nächste Boulder Weltcup statt. Davor steht am 20.05. in Waidhofen an der Ybbs (NÖ) die Staatsmeisterschaft im Bouldern an, hier wird die gesamte nationale Elite am Start sein.