Nachdem bislang alle Vorstieg Weltcups in Europa stattgefunden haben, ging es für den Weltcup-Tross ins Reich der Mitte, nach Wujiang nahe Shanghai. Davor hatte sich das KVÖ-Aufgebot in Saijo City (JPN) akklimatisiert. Die Finale fielen dem Wetter zum Opfer, weil die Wand in Wujiang nicht ausreichend gegen Regen geschützt ist.
Komplettes Aufgebot im Halbfinale
In der Qualifikation zeigte das KVÖ-Team eine geschlossene Mannschaftsleistung: alle acht AthletInnen qualifizierte sich für das Halbfinale. Jakob Schubert und Jessica Pilz schafften den Aufstieg auf Zwischenrang eins.
Starke Halbfinalauftritte von Jakob Schubert, Katharina Posch und Jessica Pilz
In einem denkwürdigen Damenhalbfinale stürzten dreizehn Athletinnen mit der gleichen Wertung (22+). Darunter waren auch Hannah Schubert und Christine Schranz, die aufgrund ihres Ergebnisses in der Qualifikation das Finale knapp verpassten. Christine Schranz wurde Elfte, Hannah Schubert belegte Rang neun.
Katharina Posch zeigte eine sehr starke Leistung. Sie überkletterte die besagte Stelle zum 23. Griff als erste Halbfinalistin souverän und belegte im Halbfinale den fünften Rang. Jessica Pilz wurde im Halbfinale Dritte. Nur Kim Jain und Janja Garnbret kletterten einen halben Zug weiter. Julia Fiser stürzte früh und musste sich mit Rang 23 zufriedengeben.
Bei den Herren qualifizierte sich Jakob Schubert hinter Romain Desgranges (FRA) für das Finale. Max Rudigier und Georg Parma stürzten beide in einer steilen Passage im oberen Teil der Route. Rudigier wurde Sechzehnter, Parma belegte Rang achtzehn.
Jessica Pilz mit haarscharfem Top bevor das Finale für ungültig erklärt wird
Als das Finale der Damen begann, nieselte es leicht. Der Regen wurde im Laufe des Finales jedoch immer stärker. Katharina Posch stürzte als dritte Starterin in Routenmitte. Jessica Pilz zeigte eine sehr starke Vorstellung. Als ihr noch 10 Sekunden Kletterzeit blieben, war sie am vorletzten Griff. Sie zog entschlossen durch und hängte das Top ein. Eine halbe Sekunde später lief die Zeit ab.
Weil Kim Jain (KOR) und Janja Garnbret (SLO) beide in der Schlüsselstelle abrutschten, sah es so aus, als hätte sich die Weltmeisterin ihren zweiten Saisonsieg geholt und den Kampf um den Weltcup offengehalten. Der slowenische Verband legte jedoch einen Einspruch ein, dem stattgegeben wurde.
Die Jury entschied, das Finale aufgrund des Regens und der nassen Griffe nicht zu werten. Somit zählte das Halbfinale. Jessica Pilz belegte dadurch den dritten Platz. Katharina Posch durfte sich über Rang fünf freuen. Der Sieg ging ex-aequo an Kim Jain und Janja Garnbret.
Damit steht schon eine Woche vor dem Saisonfinale fest, dass der Gesamtweltcup im Vorstieg an Janja Garnbret geht und Jessica Pilz Rang zwei belegt. Mit Hannah Schubert (5.) und Katharina Posch (10.) liegen aktuell zwei weitere Österreicherinnen unter den Top-Ten.
Jakob Schubert gewinnt nach Finalabsage den Gesamtweltcup 2018
Durch die Absage des Finales war Jakob Schubert der Gesamtweltcupsieg sicher. Der Innsbrucker belegte Rang zwei. Jakob Schubert darf sich damit über die nach Titeln erfolgreichste Saison seiner Karriere freuen. Dem Vorstieg- und Kombi-Weltmeister ist der Gesamtweltcupsieg 2018 im Vorstieg nicht mehr zu nehmen, weil Stefano Ghisolfi nicht über den fünften Rang hinauskam.
“Ich wäre gerne das Finale geklettert. Ich hätte nochmal alles geben und vielleicht ganz oben stehen können. Von der Platzierung her ist der zweite Platz natürlich sehr gut. Ich freue mich sehr, dass ich den Gesamtweltcupsieg mit meiner Leistung im Halbfinale schon vor dem letzten Weltcup perfekt machen konnte! Diese Saison hätte kaum erfolgreicher verlaufen können”, so Jakob Schubert.
Der Sieg ging an Romain Desgranges. Dritter wurde der Koreaner Hyunbin Min.
Im Speed belegten Jakob Schubert und Jessica Pilz beiden den 27. Rang.