Für das deutsche Team treten Alexander Megos (DAV Erlangen) und Jan Hojer (DAV Frankfurt/Main) bei den Wettbewerben an. Gemeinsam mit dem leitenden Bundestrainer Dr. Urs Stöcker sind sie seit einer Woche in Tokio.
Wie es ihnen bei ihrem Training ergeht und was sie für die nächsten Tage geplant haben, war Thema einer Pressekonferenz am 26. Juli. Hier sind die Details dazu – und die wichtigsten Infos zum Debüt des Klettersports bei Olympia.
Pressekonferenz vom 26. Juli – Highlight-Zitate
Am 26. Juli fand eine digitale Pressekonferenz mit dem deutschen Kletterteam statt. Aus Tokio waren die beiden Olympia-Teilnehmer Alexander Megos und Jan Hojer sowie der leitende Bundestrainer Dr. Urs Stöcker zugeschaltet. Mit ihnen kamen der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Alpenvereins Dr. Olaf Tabor und der DAV-Pressesprecher Thomas Bucher im Studio in München ins Gespräch. Hier einige O-Töne:
Alex Megos zu den klimatischen Herausforderungen in Tokio:
“Die ersten Tage war es relativ schwierig, mit den klimatischen Bedingungen zurecht zu kommen. Anfangs trainierten wir in klimatisierten Hallen. Das simuliert die Bedingungen beim Wettkampf nicht. Ich denke aber schon, dass sich der Körper und die Haut nach und nach ans Klima anpassen. Dadurch, dass wir zwei Wochen vor Wettkampfbeginn angereist sind, können wir uns einigermaßen an die Hitze gewöhnen.”
Jan Hojer über die besondere Situation vor Ort und das Klettern ohne Publikum:
“Ich hatte in der Vergangenheit schon das Glück, bei vielen gut besuchten Wettkämpfen zu klettern, zum Beispiel im Olympiastadion in München oder auch in Paris bei der Weltmeisterschaft. Natürlich macht es jedem Athleten Spaß, vor mehreren tausenden Menschen zu klettern, die einen anfeuern. Ohne Publikum ist es anders, das ist aber jetzt für alle gleich, wir müssen alle damit umgehen. Und ich glaube, während des Wettkampfes werden wir so fokussiert sein, dass wir keine Zeit haben werden daran zu denken, wie die Stimmung ist oder wer uns gerade anfeuert.”
Urs Stöcker auf die Frage, ob der Klettersport durch die Olympischen Spiele Aufwind erfährt:
“Ich glaube, der Schub für den Klettersport hat schon lange stattgefunden, mit oder ohne Olympia. Man sieht, wie die Kletterhallen aus dem Boden schießen in ganz Europa. Durch die Spiele steigt die mediale Aufmerksamkeit nochmal, und dadurch steigt vielleicht auch der finanzielle Anreiz für die Athleten, Spitzensport zu betreiben. Ich hoffe, dass die Sportler noch bessere Sponsoringverträge bekommen, sich der Sport so professionalisiert und wir damit nochmal einen Leistungsschub in der oberen Breite und in der Spitze erleben.”
Olaf Tabor und der DAV wünschen viel Erfolg
“Das Sportklettern spielt erstmals auf der olympischen Bühne. Wir haben die große Hoffnung, dass es zu einem großen Erfolg wird. Denn der Klettersport ist spektakulär und findet in der Vertikalen statt. Bei den Olympischen Spielen hat es so etwas bisher nicht gegeben. Was unsere Athleten betrifft, so haben die jetzt bereits eine große sportliche Hürde genommen: Sie haben sich für Olympia qualifiziert und gehören zu den besten zwanzig Kletterern der Welt. Wir wünschen den beiden, dass sie bis zum Schluss dabei sind. Das Wichtigste ist, dass sie Spaß haben. Und wenn sie Spaß haben, werden sie auch erfolgreich sein und zufrieden wieder zurück kommen. Dafür drücken wir ihnen die Daumen.”