Die Wettkampf-Vorbereitung absolvierte das KVÖ-Duo im Bundesleistungszentrum im Kletterzentrum Innsbruck, am Montag (26. Juli) ging es Richtung Japan.
Pilz und Schubert trainierten in Innsbruck auf speziellen Routen und Bouldern für den Saison-Höhepunkt. „Wir haben hier die perfekte Infrastruktur, konnten Wettkampf-Simulationen durchführen und alle Umfänge trainieren“, sagt KVÖ-Sportdirektor Heiko Wilhelm, der in Tokio wie die KVÖ-Nationalcoaches Kilian Fischhuber und Reinhold Scherer sowie Physiotherapeut Georg Meyer dabei sein wird. Wilhelm: „Jessy und Jakob machen einen guten Eindruck, die Vorfreude ist schon sehr groß.“
Nichts dem Zufall überlassen
Zuletzt war auch Schuberts Mitbewohner, der italienische Olympia-Starter Michael Piccolruaz, beim Training in Innsbruck dabei. Für Schubert ein wichtiger Gradmesser: „Es ist megacool, dass er auch in Tokio dabei ist. Im Training können wir uns gegenseitig gut pushen.“
Schubert zählt in Tokio zu den engsten Medaillenkandidaten. „Die letzten Trainingswochen sind super verlaufen, ich bin sehr zufrieden mit der Vorbereitung. Am wichtigsten war, dass ich heuer Glück hatte und immer gesund war. Ich konnte mich perfekte auf die Spiele konzentrieren“, sagt der dreifache Weltmeister.
Dem Zufall wurde nichts überlassen. Die Qualifikation in Tokio wurde mit allen (Start)-Zeiten simuliert: „Zeit, Pausen, Ernährung – wir sind alles durchgegangen. Jetzt geht es darum, das am Tag X abzurufen.“
Die Vorfreude ist groß, mit jedem Tag und jeder Stunde steigt die Anspannung. „Ich werde ständig auf das Ganze angesprochen, Leute im KI oder auf der Straße wünschen mir alles Gute für die Olympischen Spiele. Dadurch werde ich ständig daran erinnert, dass das Karriere-Highlight bevorsteht, aber ich fühle mich bereit und kann es eigentlich schon nicht mehr erwarten, den Bewerb zu klettern.“
Der Finger hält
Pilz, unter normalen Umständen ebenfalls eine absolute Medaillenhoffnung, schraubt die Erwartungen nach ihrer Ringbandverletzung zurück.
„Im Training läuft es wieder ganz gut, ich kann den Finger gut ausblenden. Mit fehlt sicher etwas die Fitness, aber ich freue mich jetzt einfach, dass es mit einem Jahr Verspätung nach Tokio geht.“
Die Verletzung ist inzwischen ausgeheilt, Pilz kann wieder wie gewünscht trainieren. Die in Innsbruck lebende Niederösterreicherin hat in dieser Saison bislang jedoch noch keinen Lead-Weltcup absolviert.
„Das wird mir im Wettkampf sicher abgehen, andererseits habe ich keinen Druck und kann befreit klettern. Ich will einfach mein Bestes geben.“
Goldmedaille als Inspiration
Als Inspiration für das Kletter-Team dient die Goldmedaille von Radfahrerin Anna Kiesenhofer. Heiko Wilhelm: „Wir haben das Rennen zu Hause verfolgt, es war kaum zu glauben. Eine Österreicherin im Radrennen, ganz alleine gestartet und gewonnen. Man darf nie aufhören an sich zu glauben.“
Das rot-weiß-rote Kletter-Team hob am 26. Juli um 6:30 Uhr von Innsbruck über Wien in Richtung Tokio ab und wird am 27. Juli (Ortszeit) landen. Danach geht es direkt ins Olympische Dorf, wo ein Großteil des Österreichischen Olympischen Comitè bereits wartet. „Wir haben bereits einige Informationen erhalten, was die Abläufe angeht. Wir sind also auch in dieser Hinsicht bestens vorbereitet“, so Wilhelm.
Am 3. August steht im Aomi Urban Sports Park in Tokio die Qualifikation der Herren auf dem Programm, einen Tag später jene der Damen. Die Finals der besten Acht folgen am 5. (Herren) und 6. August (Damen).