Jakob Schubert (AUT) zieht ins Olympia-Finale ein (c) KVÖ
Jakob Schubert (AUT) zieht ins Olympia-Finale ein (c) KVÖ

Zum Auftakt überraschte Schubert mit einem starken Speed-Auftritt. Im ersten Lauf zeigte er mit 6,94 Sekunden auf, im zweiten verbesserte der Tiroler seine persönliche Speed-Bestmarke auf 6,70 Sekunden. Platz 12 unter den 20 Teilnehmern war mehr als zufriedenstellend: „Das war ein Traumstart, dadurch habe ich mir das Leben sicher leichter gemacht.“

Im Bouldern lief es dann zunächst nicht nach Wunsch. Erst am letzten Boulder-Problem erreichte Schubert das Top, die Erleichterung war spürbar. Noch größer wurde diese, als ihm nachträglich auch noch eine Zone am ersten Boulder zugesprochen wurde.

Auf Zitterpartie folgt Ausrufezeichen

„Wenn es im Bouldern nicht von Anfang an läuft, ist es immer schwer. Die Pausen sind kurz, da habe ich die Hitze gespürt. Im letzten Boulder habe ich die Nerven behalten, das hat einiges an Druck genommen“, sagt Schubert über Rang sieben im Bouldern. „Die Runde war echt nicht einfach, das war uns allen klar. Mir ist es lieber, wenn die Boulder körperlich anspruchsvoll sind. Diesmal waren es aber viele mit Geschick und Beweglichkeit.“

Vor dem abschließenden Vorstieg lag Schubert an der neunten Stelle und damit knapp außerhalb der Top-8. „Durch den guten letzten Boulder war ich nicht ganz so unter Zugzwang. Ich wusste, dass ich ein gutes Ergebnis brauche – aber ich habe nicht zwingend den Sieg benötigt. Vorstieg geht einfach immer gut.“

In seiner Lieblingsdisziplin trumpfte der 30-Jährige dann auf und belegte Rang eins. „Da fühle ich mich wohl. Leider habe ich das Top nicht ganz erreicht, aber mit dem ersten Platz bin ich zufrieden. Ich habe einfach versucht, locker zu klettern.“

Jakob Schubert (c) IFSC/Dimitris Tosidis
Jakob Schubert (c) IFSC/Dimitris Tosidis

„Battle seines Lebens“

Am Ende belegte Schubert in der Gesamtwertung der Qualifikation mit den Plätzen 12, 7 und 1 mit 84 Punkten den vierten Rang. Der Quali-Sieg ging an den Franzosen Mikael Mawem (Plätze 3, 1, 11 – 33 Punkte) vor Tomoa Narasaki (JPN/56 Punkte) und Collin Duffy (USA/60).

Weiters im Finale dabei sind Adam Ondra (CZE), Alberto Gines Lopez (ESP), Bassa Mawem (FRA) und Nathaniel Coleman (USA).

„Jakob hat das Battle seines Lebens geliefert. Einige Athleten hatten Probleme mit den Bedingungen und den Erwartungshaltungen. Nach dem Speed dachten wir, es läuft. Doch dann kam der erste Boulder, der zweite und der dritte. Dann wussten wir, er muss liefern. Es ist gut gegangen, Hut ab vor Jakob. Zum Abschluss hat er gezeigt, dass er einer der besten Vorstiegs-Kletterer der Welt ist“, so KVÖ-Nationalcoach Kilian Fischhuber. „Der heutige Tag hat einige Spuren hinterlassen, das ist auf die Substanz gegangen. Aber wir haben zwei Tage bis zum Finale.“

„Es beginnt bei null“

Schubert zeigt sich zuversichtlich: „Jetzt beginnt es bei null. Das Finale ist noch einmal etwas anderes, weil man im schlechtesten Fall einen achten Platz holen kann. Die Favoriten sind alle weiter, auch wenn alle nicht ganz souverän waren. Es wird sicher ein spannender Fight.“

Das erste Olympia-Finale in der Geschichte des Sportkletterns steigt am Donnerstag (5. August) ab 17:30 Uhr Ortszeit (10:30 Uhr MESZ). Am morgigen Mittwoch startet Jessica Pilz in der Qualifikation der Damen, Start ist um 17 Uhr Ortszeit (10 Uhr MESZ).

QuelleKVÖ, Fotos: KVÖ, IFSC/Dimitris Tosidis