Wettkampfmarathon bei den Deutschlandcups 2013 in Neu-Ulm

Das dies möglich war, lag nicht nur an der großartigen Halle die Veranstaltungen in dieser Größe durch ihre hervorragende Infrastruktur mit Leichtigkeit beherbergen kann, sondern auch an einem sehr guten und top besetzten Helferteam.

Fotostrecke: Deutscher Leadcup 2013 in Neu Ulm

Fotos: © Marco Kost (www.mountains-and-more.de)

Den Anfang machten die Jugendathleten am Samstag, hier stand die Qualifikation des Jugendcups Lead und der komplette Jugendcup Speed auf dem Programm. Es traten insgesamt knapp 120 Athleten an und kämpften jeweils um den Einzug in das Finale und um den Titel des Tagesschnellsten. Anders als zum ersten Deutschen Jugendcup Speed, wurde der Wettkampf am vergangenen Wochenende im Classic-Modus durchgeführt. Dies bedeutet, dass die Speedroute nicht die bekannte Normroute war, auf der Weltrekorde erzielt werden können, sondern eine extra für diesen Wettkampf erdachte und geschraubte Route.

So sollte den Athleten, die eine solche Normroute in der Nähe haben, der Vorteil des Einstudierens genommen werden und Chancengleichheit geschaffen werden. So Dies führte dazu, dass die sonst auf der Normroute dominierenden Speedspezialisten ordentlich zu kämpfen hatten um sich gegen die anderen Jugendathleten durchzusetzen. Am Ende setzen sich in den Duellen Helene Wolf (Hamburg und Niederelbe, weibliche Jugend B), Kim Marschner (Schwäbisch Gmünd, männliche Jugend B), Hanne Schächtele (Heilbronn, weibliche Jugend A) und Luis Gerhardt (Karlsruhe, männliche Jugend A) durch.

Der Sonntag stand ganz im Zeichen eines “Super Final Sundays”: Nach der Qualifikation des Deutschen Leadcups stand das Finale der Jugend sowie das Finale des Seniorenwettkampfes auf dem Programm – ein gut gepackter Tag voller Highlights. Das bedeutete für Doppelstarter aus der Altersklasse der Jugend A zum Teil einen wahren Wettkampfmarathon mit nur wenigen Verschnaufpausen.

In der Qualifikation der Herren warteten eine technisch anspruchsvolle Platte, sowie ein kräftiger Überhang mit Leistenfinish auf die Athleten. Hier konnten die Männer zeigen, dass sie nicht nur Henkel im Überhang rupfen können: 13 Männer gelang die diffizile Platte und sie mussten in der zweiten Qualifikationstour um den Einzug ins Finale kämpfen. Hier konnten dann ebenfalls wieder ganze 7 Herren überzeugen und die Route ohne Sturz Top steigen.

Bei den Damen gelang nur Lilli Kiesgen (Darmstadt-Starkenburg) ein sturzfreier Qualifikationsdurchgang und sie setzte sich so mit zwei Topbegehungen an die Spitze der Damen.

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Fotos: © Marco Kost (www.mountains-and-more.de)

Zum Finale der Jugend füllte sich der sparkassendome und ca. 400 Zuschauer erlebten in den spektakulären Routen des Routenbauerteams um Robert Heinrich, Dirk Uhlig, Luke Brady und Johannes Kielmann ein spannendes Finale der jugendlichen Spitzenathleten.Besonders laut wurde es als der Lokalmatador Anselm Oberdorfer (SG Ulm, Neu-Ulm, SSV Ulm) in der Altersklasse der Jugend B antrat. Leider konnte er nicht ganz seinen Erwartungen gerecht werden und landete am Ende auf dem 7. Platz. Die Tagessiege gingen an Emilie Gerhardt (Karlsruhe), Kim Marschner (Schwäbisch Gmünd), Patricia Holzmann (Allgäu-Kempten) und Ruben Firnenburg (AlpinClub Hannover).

Im Finale der Damen und Herren haben sich die Routenbauer dann etwas Besonderes einfallen lassen. Beide Finalrouten begann mit einem sehr boulderlastigen Einstieg: Die Damen muss sich zwischen zwei Volumen zum ersten Griff hinauf pressen, die Herren hatte einen Anlaufstart zum ersten Griff. Nach und nach konnten die startenden Damen neue Besthöhen erzielen.Am weitesten kam an diesem Wochenende Chiara Clostermann (Ringsee) und konnte somit auch ihren ersten Sieg bei einem Deutschen Leadcup erringen. Die Herren hatten mit einer schwierigen Stelle etwa in Wandmitte zu kämpfen. Hier fiel ein Starter nach dem andere ins Seil und musste ratlos abgelassen werden.

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Fotos: © Marco Kost (www.mountains-and-more.de)

Erst Florian Böbel (Schwaben) gelang es diese Stelle zu knacken, er setzte sich somit an die Spitze des Feldes bzw. durfte auf dem bereitgestellten Leadersessel Platz nehmen. Dort blieb er auch bis zum letzten Starter sitzen. Nur noch Sebastian Halenke (Schwäbisch Gmünd) konnte ihn von der Spitzenposition verdrängen, was dem jungen Mann mit dem markanten Irokesenschnitt dann auch gelang. Die Halle tobte als Halenke die Bestmarke knackte und nur wenige Züge vor dem Topgriff aus der Wand fiel. Dies bedeutete für den Schwäbisch Gmündner den zweiten Sieg beim zweiten Antritt in diesem Jahr.

Mit der Siegerehrung am späten Sonntagabend ging ein großartiger Wettkampfmarathon in der modernsten Kletterhalle Deutschlands zu Ende. Und eins ist sicher, dieses Wettkampfwochenende wird bestimmt nicht das letzte seiner Art im sparkassendome in Neu-Ulm gewesen sein.

Hier auch nochmals ein großes Dankeschön an alle Organisatoren und Helfer vor Ort, die es möglich gemacht haben, die Wettkämpfe durchzuführen.

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QuelleChristoph Gabrysch (DAV), Fotos: Marco Kost