Alpenvereinsjahrbuch BERG 2020

Die aktuelle Ausgabe stellt die Arlberg-Region mit den Lechtaler Alpen in den Mittelpunkt der Rubrik BergWelten. Kein Geringerer als der bekannte „Wetterflüsterer“ Karl Gabl aus St. Anton am Arlberg stellt gemeinsam mit seiner Frau, BERG-Autorin Stephanie Geiger, die Bergwelt seiner Heimat vor.

Alpenvereinsjahrbuch BERG 2020 (c) Tyrolia Verlag
Alpenvereinsjahrbuch BERG 2020 (c) Tyrolia Verlag

Darüber hinaus wird den kulturellen Spuren der im oberen Lechtal ansässigen Walser nachgegangen und der Lebensraum Lech porträtiert, im Oberlauf eine der letzten Wildflusslandschaften der Alpen.

Der Arlberg, heute das größte zusammenhängende Skigebiet Österreichs, ist untrennbar mit der Geschichte des Skifahrens verknüpft. BERG 2020 zeichnet nach, wie dieses „Wunder des Schneeschuhs“ geschah, das eine völlig neue Freizeit- und Körperkultur mit sich brachte, die für die Entwicklung der Region bestimmend wurde. Die enge Verzahnung von Natur und Technik prägt heute am Arlberg das Bild. Das zeigt eine Bildreportage des Fotografen Gerhard Heidorn.

Zur Schnee-Infrastruktur gehören auch die zahlreichen Lawinenschutzvorrichtungen. Am Arlberg musste man seit jeher mit den Lawinen leben. Ende November 2018 wurde das Wissen im Umgang mit Lawinengefahr in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Was das bedeutet und wie dieses Wissen tagtäglich in einer der führenden Wintersportdestinationen der Alpen gelebt wird, hat Stephanie Geiger unter die Lupe genommen.

Die Rubrik BergFokus widmet sich dem heißen Thema Eis im Gebirge. Auch wenn die einst legendären Nordwände der Alpen längst abgeschmolzen sind, hat das Klettern im Steileis nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Das weiß Eis-Aficionado Andi Dick aus eigener Erfahrung und beschreibt die Faszination des Eiskletterns im Wandel der Zeit. Tatsächlich ist Eisklettern heute beliebter denn je. Wenn die Bedingungen passen, kann das durchaus bedeuten, an den Einstiegen der angesagten Eisfälle und Mixed-Couloirs in der Warteschlange zu stehen. Aber wie erkennt man eigentlich, dass die Bedingungen passen? Und wann das lockende Eiskerzenwunder tatsächlich stabil ist und uns Kletterer erträgt? Bergführer und Geograph Paul Mair sucht nach soliden Antworten in einem fragilen Terrain.

Darüber hinaus berichten namhafte Wissenschaftler vom Werden und Vergehen der Gletscher, vom Leben im und unter dem Eis und über die Frage, was – ökologisch betrachtet – kommt, wenn das Eis geht. Gottfried Leitgeb, seit 40 Sommern Hüttenwirt der Südtiroler Rieserfernerhütte, erzählt von den Veränderungen, welche die Hütte und ihre Umgebung im Lauf seines Lebens infolge der globalen Erwärmung erfahren haben.
Robert Renzler spricht mit dem international renommierten Glaziologen und Klimaforscher Georg Kaser über die Dynamik des Abschmelzprozesses und der Klimaerwärmung – und das durchaus persönlich: Warum hat unsere Generation, die den Klimawandel als Erste erkannte, bislang so gründlich versagt, wenn es darum geht, die notwendigen Maßnahmen zu setzen?

Die Rubrik BergMenschen holt außergewöhnliche Persönlichkeiten vor den Vorhang, wie zum Beispiel Energiebündel Laura Dahlmeier, das junge bayerische Biathlon-Medaillenwunder, das auch als passionierte Bergsteigerin und engagierte Bergretterin anpackt. Oder den Landwirt und Neo-Bergbauern Kaspar Nickles, der in ein kleines Bergdorf im Friaul gezogen ist, um dort mit seiner Familie ein nachhaltiges Leben in zeitgemäß interpretierter Tradition zu führen. Ob er damit dem vom Aussterben bedrohten Ort Zukunftsperspektiven geben kann, ist eine der Fragen, die BERG-Autor Georg Hohenester beim Lokalaugenschein beschäftigt.

In BergWissen zeigt Patagonien-Spezialistin Dörte Pietron anhand wissenschaftlicher Daten und eigener Erfahrungen, wie grundlegend die globale Erwärmung das Klima und damit auch das Bergsteigen in Patagonien verändert hat. Weiters geht es um die entscheidende Rolle der Intuition in schwierigen Situationen oder um die zwölf wichtigsten Alpenvögel und wie man sie erkennen kann.

BergKultur setzt mit drei Erzählungen von Robert Renzler, Nicholas Mailänder und Rudolf Alexander Mayr einen außergewöhnlichen literarischen Schwerpunkt und schaut sich um, wie Bergfilme das Bild der Berge und vom Bergsteigen prägen und welches Narrativ sie heute bevorzugt erzählen. Eine nahezu unglaubliche, aber wahre Geschichte aus den Zeiten des Eisernen Vorhangs erzählt Pit Schubert: ein packendes Beispiel von Zivilcourage und Chuzpe – 30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer und der deutschen Wiedervereinigung.

Mit diesen und vielen weiteren Themen bringt BERG ein unvergleichbares Portfolio aus der Welt der Berge und des Bergsports – Pflichtlektüre und Lesevergnügen für alle, denen die Berge ein Anliegen sind.

Das Alpenvereinsjahrbuch BERG bildet mit überzeugender Themenvielfalt, herausragender inhaltlicher und optischer Qualität sowie ausgezeichnetem Preis-Leistungs-Verhältnis seit Jahren ein Must-have im Bergbuchbereich.

Alpenvereinsjahrbuch BERG 2020
BergWelten: Arlberg
BergFokus: Eis
Herausgeber: Deutscher Alpenverein, Österreichischer Alpenverein und Alpenverein Südtirol
Redaktion: Anette Köhler, Tyrolia-Verlag
256 Seiten, 294 farb. Abb. und 42 sw Abb.
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2019
21 x 26 cm, gebunden
ISBN 978-3-7022-3810-0
€ 20,90

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QuelleTyrolia Verlag