Boulderweltcup 2013 in Millau: Es läuft für das deutsche Team

Für die Weltcupstarter stand aber der Sport an den Plastikgriffen im Vordergrund. Nach dem für das deutsche Team erfolgreichen Auftakt im chinesischen Chongquing, sollte es nun in Millau idealerweise so weiter gehen. Das deutsche Team um Juliane Wurm (Wuppertal), Monika Retschy (München-Oberland), Jonas Baumann (Wuppertal) und Jan Hojer (Frankfurt) wurde am Wochenende noch durch Thomas Tauporn (Schwäbisch Gmünd) verstärkt.

Fotostrecke: DAV Team beim Boulderweltcup 2013 in Millau

Fotos: © Heiko Wilhelm (OeWK)

Nach einigen Verwirrungen im Zeitplan (hier stand kurzzeitig als Startuhrzeit für die Qualifikation der Damen 3:00 Uhr morgens auf der offiziellen Seite) konnte am Freitagmorgen um 9:00 Uhr der Wettkampf in Millau beginnen. Monika Retschy hatte noch in Chongquing den ersten Einzug in ein BWC Finale in ihrer Karriere feiern können, in der Qualifikation in Millau hatte sie aber sichtlich Probleme mit den Bouldern von Chefschrauber Manu Hassler und seinem Team, konnte sich aber dann doch zusammen mit Juliane Wurm für das Halbfinale qualifizieren.

Bei den Herren lieferten Jonas Baumann und Thomas Tauporn eine gewohnt souveräne Vorstellung ab und qualifizierten sich beide mit einem achten Platz sicher für die nächste Runde. Jan Hojer, der nach wie vor seine Stärken nicht so richtig an die Wettkampfwand bekommt, konnte sich leider nicht für die nächste Runde qualifizieren. Am Ende belegte er den 25. Platz. Dass es dem jungen Mann aus Köln trotz allem nicht an Power fehlt um die schwierigsten Boulder zu knacken, konnte er durch mehrere High-End Begehungen am Fels über den Winter beweisen. Wir können also gespannt sein, ob ihm schon vielleicht beim nächsten BWC in Kitzbühel der Durchbruch für diese Saison gelingt.

Das Halbfinale am Samstag war an Kuriosität nicht zu überbieten: Hier konnten Trainer, Betreuer und Moderatoren fast nicht glauben, was sie zu sehen bekamen. Das Ranking wurde mit jedem Starter komplett durchgemischt und man konnte Athleten, die für ihre Souveränität bekannt sind, an Bouldern scheitern sehen, die zuvor von schwächeren Startern locker geklettert wurden.So musste selbst der Seriensieger Kilian Fischhuber aus Österreich um den eigentlich sicher geglaubten Finaleinzug bangen. Ähnlich erging es seiner Partnerin und Landsgenossin Anna Stöhr, die bis zur letzen Sekunde bangen musste und der dann sehr knapp als Sechster der Sprung ins Finale gelang.

Den deutschen Starter erging es bei diesem Achterbahn-Halbfinale ähnlich: Monika Retschy fand nicht richtig ihren Lauf und musste sich nach der Runde mit zwei erkletterten Bonuswertungen in drei Versuchen und dem 17. Platz zufrieden geben. Jonas Baumann und Thomas Tauporn gelang jeweils ein Boulder, sie belegten die Plätze 11 und 17. So musste es eben wieder Juliane Wurm richten: Nachdem sie in Chongquing noch hauchdünn am Finale vorbeigeschrammt war, gelang ihr in Millau mit zwei gekletterten Bouldern der erste Finaleinzug dieser Saison.

Das Finale der Damen wurde mit einem spektakulären Anlaufboulder eröffnet, hier konnte die junge Wuppertalerin im grünen DAV-Leibchen gleich ihre Stärke in solch dynamischen Bouldern unter Beweis stellen und kurzfristig die Führung im Ranking übernehmen. Leider hatte sie dann bei den folgenden Bouldern mehr Schwierigkeiten, was dazu führte, dass ihr nur noch ein weiterer Boulder gelang und sie am Ende den 5. Platz belegte. Der Tagessieg bei den Damen ging wie schon in China an die Innsbruckerin Anna Stöhr, knapp dahinter die Britin Shauna Coxsey vor Akiyo Noguchi aus Japan.

Bei den Herren konnte sich der Routinier Kilian Fischhuber (Österreich) deutlich mit drei gekletterten Bouldern durchsetzen. Auf den weiteren Plätzen folgten Guillaume Glairon Mondet (Frankreich) und Jorg Verhoeven (Niederlande).

Der nächste BWC wird in Kitzbühel, Österreich am 26./27. April stattfinden. Ein bekanntes und beliebtes Pflaster für die deutschen Wettkampfboulderer, hier fanden im Rahmen des KitzRock Boulderwettkampfes schon einige Entscheide zum Deutschen Bouldercup statt.

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QuelleChristoph Gabrysch (DAV), Fotos: Heiko Wilhelm (OeWK)