Angela Eiter mit viertem Weltmeistertitel endgültig im Kletterolymp

Mehr als 9.000 Zuseher im Hexenkessel des Palais Omnisport de Paris waren am Samstag Abend staunende Augenzeugen als Angela Eiter einmal mehr Geschichte im Sportklettern schrieb. Mit dem Gewinn des Weltmeistertitels im Vorstieg der Damen steigt Eiter endgültig in den Kletterolymp auf. Als erste Athletin weltweit darf sich Eiter ab sofort vierfache Weltmeisterin nennen.

Angela Eiter Angela Eiter und Johanna Ernst erwiesen sich einmal mehr als ÖWK-Trümpfe im Kampf um WM-Medaillen im Vorstieg der Damen. Obwohl Ernst und Eiter in der laufenden Saison noch ohne Weltcupsieg waren, waren es doch die beiden Österreicherinnen, die sich seit 2005 die Weltmeistertitel im Vorstieg der Damen untereinander ausmachten (Eiter 2005, 2007, 2011 sowie Ernst 2009) und somit im hochkarätig besetzten Damenfinale das Gefühl bereits kannten, WM-Gold zu holen.

Angela Eiter, die nach dem Halbfinale noch gestand, "so nervös wie selten zuvor gewesen zu sein", wirkte bei der Vorstellung der Finalistinnen und der gemeinsamen Routenbesichtigung mit Teamkollegin Johanna Ernst locker und gelöst wie lange nicht mehr."Paris ist definitiv meine letzte WM. 2014 werde ich sicher nicht mehr bei der WM dabei sein. Deshalb wollte ich noch einmal unbedingt ins Finale. So eine Stimmung wie hier gibt es sonst nirgendwo. Ich werde es einfach genießen und meine Routine spielen lassen!" gab Eiter die Devise vor dem letzten WM-Finale ihrer Karriere aus.

Dementsprechend befreit stieg Eiter als vierte Athletin in die Finalroute ein. Zug um Zug wurde Eiter in der Finalroute sicherer und entschlossener und kletterte bis zu einer Höhe von 48+, bevor sich Eiter in Führung liegend – lediglich wenige Züge vom Top entfernt – ins Seil fallen lassen musste. Nach ihr scheiterte die Halbfinaldritte Japanerin Momoka Oda bei einer Höhe von  42+. Johanna Ernst Als Vorletzte trat dann Johanna Ernst, Zweitplatzierte nach dem Halbfinale, vor die ausverkaufte Halle, in der sie 2008 den Europameistertitel gewinnen konnte. Ernst kletterte ähnlich entschlossen und befreit wie Eiter und erreichte nach einem tollen Fight eine Höhe von 42+ die zu Zwischenrang zwei hinter Eiter reichte.

Als die Halbfinalführende Koreanerin Jain Kim als letzte Athletin in die Finalroute einstieg, war bereits klar, dass für Österreich die Medaillen zwei und drei bereits fixiert sind. Offen waren nur noch die Medaillenfarben. Knapp 7 Minuten später war aber auch diese Frage geklärt.Für Jain Kim war bei einer Höhe von 44+ Endstation. Ein Raunen ging durch die Halle, frenetischer Jubel brach aus und ein historischer Moment war gekommen. In Tränen aufgelöst umarmte Angela Eiter ihren langjährigen Erfolgstrainer Reini Scherer, der als einer der ersten Gratulanten seine "Angy" in die Arme nahm. Sieger Damen

"Hier in Paris Gold zu gewinnen ist ein magischer Moment. Das ist einer der emotionalsten Momente in meinem Leben. Danke an alle, die immer zu mir halten! Ich freu mich jetzt darauf mit Kilian, Johanna und unserem gesamten Team zu feiern " rang Eiter im Moment des Sieges um Worte.

Aber auch Johanna Ernst strahlte über das ganze Gesicht: "Bronze zu holen ist genial. Angy und ich am Podest. Kili (Anm. Kilian Fischhuber) mit Silber! Das müssen wir feiern!" war Johanna Ernst in Partylaune nach dem Gewinn der zweiten WM-Medaille in ihrer Karriere.

Speed-Damen am Weg zur Weltspitze

Im "Windschatten" der Erfolge in den Disziplinen Lead und Boulder nähern sich Österreichs Speed-Damen immer näher der absoluten Weltspitze. Stefanie Pichler und Alexandra Elmer, die sich beide für das 1/8-Finale der schnellsten 16 Damen der Welt qualifizierten, mussten sich zwar in den direkten Geschwindigkeitsduellen im Achtelfinale jeweils knapp geschlagen geben, dennoch belegen die 20-jährige Oberösterreicherin Pichler (Platz 11) und die erst 16-jährige Salzburgerin Elmer Spitzenplätze bei den Titelkämpfen.

"Unsere Mädels entwickeln sich im Speed hervorragend. Die Mädels sind auf einem guten Weg und haben sich hier richtig teuer verkauft." sparte ÖWK-Teamcoach nicht mit Lob für seine Schützlinge.

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QuelleMichael Schöpf (OeWK), Fotos: ÖWK-Holzknecht