Bei den Herren feierte Jakob Schubert seinen lang ersehnten ersten Weltcupsieg auf Österreichischem Boden. Schubert musste dafür aber aufgrund einer Juryentscheidung besonders hart fighten.
Fotostrecke: Boulderweltcup 2013 in Kitzbuehel
Viel besser hätte die Weltcuppremiere in Kitzbühel nicht verlaufen können. Die zahlreichen Zuschauer verwandelten den Sportpark Kitzbühel Samstag in den späten Abendstunden in ein Tollhaus und Österreichs Kletterasse Jakob Schubert und Anna Stöhr dankten es dem Publikum mit zwei Heimsiegen.
Weltcup-Hattrick von Anna Stöhr
Anna Stöhr bleibt auch im dritten Weltcupbewerb der Saison 2013 das Maß aller Dinge bei den Damen. Mit vier Flashs (Lösung des Boulders im ersten Versuch) war Stöhr in Kitzbühel einmal mehr nicht zu schlagen. Dauerrivalin Akiyo Noguchi (JPN) machte es Stöhr jedoch alles andere als leicht, da die Japanerin ebenfalls alle Finalboulder flashte. Noguchi, nach dem Halbfinale Dritte und Stöhr Zweite, legte im Finale – in dem im umgekehrter Reihenfolge des Halbfinals gestartet wurde – jeweils vor und Stöhr musste im Kampf um den Tagessieg nachziehen. Platz drei ging an die US-Amerikanerin Alex Pucchio, die ebenfalls alle vier Finalboulder toppen konnte, hierfür jedoch insgesamt sechs Versuche benötigte.
"Zu Hause gewinnen ist einfach am Schönsten. Ein Dank dem Publikum für die super Stimmung, das hat mich richtig gepusht!" strahlte Stöhr nach getaner Arbeit. Aber auch Katharina Saurwein bewies einmal mehr, dass sie wieder zur absoluten Weltspitze gehört. Mit zwei Tops im Finale konnte Saurwein auf den sechsten Tagesrang bouldern und war somit in allen drei bisherigen Weltcups unter den Top-8 platziert. Semifinale Kitzbühel 2013
Schubert feiert ersten Heimsieg im "zweiten Anlauf"
Als um kurz vor 22 Uhr Jakob Schubert am Topgriff des vierten Finalboulders die Faust zum Jubel ballte, war die Stimmung im Sportpark Kitzbühel nahe am Siedepunkt. Schubert war bis dahin der einzige Finalist der zwei Finalboulder toppen konnte und somit stand dem ersten Heimsieg des amtierenden Vorstieg-Weltmeisters eigentlich nichts mehr im Wege. Doch wenig später wurde Schubert, der bereits die ersten Gratulationen entgegen genommen hatte, von der Jury darüber informiert, dass er bei der Topbegehung an Boulder Nummer drei – den er als einziger Finalist toppen konnte – nicht die richtige Startposition eingenommen hatte.
Ausgepowert vom kräfteraubenden Finale wurde Schubert eine kurze Erholungspause von der Jury eingeräumt, bevor er noch einmal für 2min13sec die Chance bekam, den dritten Finalboulder ein weiteres Mal als einziger Athlet zu toppen. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch betrat Schubert erneut die Finalbühne und löste den Boulder bereits nach knapp 30 Sekunden im ersten Versuch. Das Publikum tobte und Schubert durfte den bereits sicher geglaubten Heimsieg ein zweites Mal bejubeln.
"Heute scheint ein spezieller Tag zu sein. Zuerst muss ich das erste Mal überhaupt einen Boulder noch einmal klettern und dann darf ich auch gleich noch über den ersten Weltcupsieg in Österreich feiern. Dieser Sieg ist auf alle Fälle etwas ganz Besonderes!" war Schubert nach dem Final-Thriller in Feierlaune.
Gelungene Weltcuppremiere in Kitzbühel
Nicht nur aus sportlicher Sicht verlief der Boulderweltcup in Kitzbühel sehr erfolgreich. Das Zuschauerinteresse hat die Erwartungen übertroffen und auch aus organisatorischer Sicht darf ein sehr positives Resümee gezogen werden."Der OeAV Kitzbühel als durchführender Verein und die Stadt Kitzbühel sind dem Ruf, der Kitzbühel als Austragungsort von hochkarätigen Sportveranstaltungen vorauseilt, mehr als gerecht geworden. Die International Federation of Sportclimbing fand in der Abschlussbesprechung nur lobende Worte für die Weltcuppremiere in KItzbühel, die wir gerne an den OeAV Kitzbühel und die Stadt weitergeben!" freute sich auch ÖWK-Präsident Dr. Eugen Burtscher.
Thomas Gandler, OK-Chef des OeAV Kitzbühel, gab das Lob direkt an sein ganzes Team weiter. "Knapp 100 freiwillige Helfer haben in den letzten Wochen und Tagen einen tollen Job gemacht. Ich kann mich bei meinem Team nur bedanken!"
Nächste Weltcup-Stationen: Log-Dragomer (SLO) & Innsbruck (AUT)
Der nächste IFSC Boulderweltcup findet am 11./12. Mai 2013 im slowenischen Log-Dragomer statt bevor eine Woche später der Weltcupzirkus nach Österreich zurückkehrt. Am 17./18.Mai 2013 findet im Rahmen des Blocmaster Boulder Festivals am Innsbrucker Marktplatz zum zweiten Mal ein IFSC Boulderweltcup statt. Alle Informationen hierzu finden Sie unter: www.boulderworldcup-innsbruck.com