Huberbuam klettern Zodiac am El Capitan frei

Es
war eine freie Begehung mit Ansage – Alexander und Thomas Huber konnten
am 09.Oktober nach drei Tagen in der Wand die erste freie Begehung des
Big Walls Zodiac (normalerweise
VI, 5.8, A3) am El Capitan im Yosemite Valley / USA perfekt machen. Die
US-Amerikanische Seite Climbing.com schreibt dazu in Ermangelung
eigener Quellen “The Huber brothers have free-climbed the Zodiac route on El Capitan,
according to reports on several European web sites.”

Die beiden hatten sich schon diesen Sommer an einer freien Begehung von
Zodiac versucht, mussten aber ihre Bemühungen aufgrund der hohen
Temperaturen auf den Herbst verlegen. Stattdessen sprang die schnellste
Begehung eines Big Walls am El Capitan heraus, über die bereits
berichtet wurde. (s.u.).

Die Huberbuam berichteten in letzter Zeit über ihr Unterfangen exklusiv auf der Seite des Deutschen Alpenvereins.
Dort steht auch folgendes aus ihrer Feder zu lesen:

“Die Zodiac frei zu klettern ist ein Unterfangen, dass sich komplexer darstellte,
als wir es ursprünglich angenommen haben. vielleicht waren es auch nur ein sehr
warmer Frühsommer und der Indian Summer (permanent stahlblauer Himmel bei
sommermäßigen Tagestemperaturen oft bis weit in den November hinein), die uns
das Leben schwer gemacht haben. In jedem Fall konnten wir bei diesen
Temperaturen die zwei schwierigsten Seillängen nur im Schatten klettern, was bei
der Südsüdost Ausrichtung der Wand bedeutete: Klettern nur bei Morgen- und
Abenddämmerung… Obwohl wir viel Zeit in der Wand verbrachten, war die reine
Kletterzeit damit sehr begrenzt und der Fortschritt dementsprechend langsam…
Am letzten Donnerstag starteten wir erneut kurz vor Sonnenuntergang in die
Zodiac… Im letzten Licht klettern wir die ersten zwei Seillängen, am nächsten
Morgen machen wir uns auf den Weg bis direkt unter die Schlüsselseillängen in
Wandmitte. Nach dem Biwak im Portaledge das 'open book': keine Griffe, keine
Tritte, leicht überhängend bei einem Verschneidungswinkel von etwa 120 grad.
Kompletter Kaltstart, drücken, schieben, spreizen. kurz vor Sonnenaufgang wartet
auf uns die nächste Aufgabe. Der Untergiffquergang zum 'nipple'. Zwei kurze
Versuche, zwei Stürze und die Sonne ist da… 10 Stunden warten bis zur
Abenddämmerung. Der Wind verschafft uns dieses Mal bessere Bedingungen, wir
kommen durch, der Weg nach oben ist frei. Noch einmal ein Biwak im Portaledge,
beim ersten Licht starten wir durch – noch 10 Seillängen. um ein Uhr erreichen
wir nach 68 Stunden in der Wand den Ausstieg der 'Zodiac'. Zur freien Begehung
waren einige Varianten notwendig, um die Bohrhakenleitern der Route zu umgehen.
die freie Route hat insgesamt 21 Seillängen. Es ist wohl nicht die perfekte
Begehung. Wir benötigten viel Vorbereitung in der Route, man kann schneller durch
diese Wand klettern, es gab jede Menge Stürze während der Begehung, aber wir
haben die 'Zodiac' Rotpunkt geklettert..!”

Die Schwierigkeiten der frei gekletterten Tour reichen anscheinend bis 8b+.
Weitere Details und Bilder werden sicherlich noch folgen…


Siehe auch:
Fotos der Speed Begehung von “Zodiac”
Fantastische Speed Begehung von “Zodiac” durch die
Huberbuam


Links:

www.alpenverein.de
www.huberbuam.de

QuelleInfos: Deutscher Alpenverein, Fotos: Simon Carter, Martin Joisten