Endlich! Aber alles der Reihe nach: Gnadenlos überladen stechen wir ins Wasser. Eine Woche dauert die Paddelei auf dem immer größer werdenden Fluss, immer wieder wird die Fahrt durch aufwendiges umtragen der Boote an Stromschnellen und Wasserfällen unterbrochen. Nur selten stoßen wir im meist dichten Urwaldgürtel entlang des Flusses auf „Pemon“ die Indianischen Uhreinwohner der Gran Sabana. In Yunek einer kleinen Indianersiedlung angekommen, geht es nach ausgiebigen Verhandlungen mit dem Dorfoberhaupt zu Fuß weiter zum Acopan Tepui. Mit Macheten bewaffnet und durch einheimische Führer unterstützt bahnen wir uns einen Weg durch den immer dichter werdenden Regenwald zur Nordwand des Acopan. Nach Meinung der Einheimischen sind „Tepuis“ die Berge der Götter und werden von Geistern bewohnt. Erst nach einiger Überzeugungsarbeit und mit der Zustimmung des Dorfältesten können wir mit der Kletterei beginnen. Die Wand ist stark überhängend und im unteren Teil oft extrem brüchig. Am Anfang arbeiteten wir mit zwei Kletterteams abwechselnd in der Wand, durch den anspruchsvollen Sandstein und die Steilheit geht es nur ziemlich langsam voran. Mit zunehmender Höhe wird aber der Nachschub von Ausrüstung und Wasser immer Zeitaufwendiger, nach acht Klettertagen haben wir gerade mal die Wandmitte erreicht und den größten Teil unserer Fixseile aufgebraucht. Wir sind zu diesem Zeitpunkt schon einen Monat unterwegs, langsam läuft uns die Zeit davon und wir müssen uns was einfallen lassen. So beschließen wir die restliche Zeit komplett in der Wand zu verbringen. Am kommenden Morgen steigen wir im ersten Licht zum letzten mahl die Fixseile hinauf, während Stefan und Ivan die Route vorantreiben sind Kurt und Holger den ganzen Tag damit beschäftigt zwei riesige Säcke mit Wasser und Biwakausrüstung durch die Wand zu ziehen. Im Oberen Wandteil wird die Felsqualität immer besser und es warten einige absolute Traumseillängen auf uns. Die Nächte verbringen wir auf schmalen Bändern und in Hängematten bis wir nach 11 Klettertagen den Gipfel des Acopan Tepui erreichen. Daten: Route: Absicherung: Siehe auch: |