Aktion “Partnercheck” geht bundesweit an den Start

Hallenklettern soll noch sicherer werden! Als Reaktion auf einige Kletterunfälle in der vergangenen Hallensaison 2007/08 startet der DAV am 27. Oktober eine bundesweite Kampagne zum sicheren Klettern an der Kunstwand.

Partnercheck – so geht's!  

Die wichtigste Voraussetzung beim Klettern ist es, sich korrekt anzuseilen und die Sicherungstechnik richtig zu beherrschen. Kletterer und Sichernder tragen beide eine große Verantwortung: Der eine muss im Falle eines Sturzes den Kletternden halten und einen Absturz verhindern, der andere muss in der Wand alles richtig machen.

Eine Untersuchung aktueller schwerer Unfälle der DAV Sicherheitsforschung zeigt: Wird der Partnercheck konsequent und gewissenhaft vor dem Losklettern durchgeführt, sinkt das Risiko einen Unfall zu erleiden deutlich. Deshalb ist der vierstufige Check so wichtig – und gleichzeitig ganz einfach durchzuführen:

  • Gurtverschlüsse kontrollieren
  • Karabiner und Sicherungsgerät prüfen
  • Anseilpunkt und Anseilknoten checken
  • Seilende abknoten.

Risikomanagement an der Kunstwand

Der Partnercheck ist ein Teil des Risikomanagements, das jeder Kletterer für sich selbst und gemeinsam mit dem Partner durchführen muss. Denn die Höhe, die den Reiz des Kletterns ausmacht, ist auch die größte Gefahr dieser Sportart: Ein Sturz auf den Boden kann wegen der Fallhöhe leider schwere Verletzungen nach sich ziehen.  Ein Blick auf die DAV Unfallstatistik bestätigt jedoch, dass Klettern eine sehr sichere Sportart ist.

Nur vier bis zehn Unfälle musste der DAV in den Jahren 2006/07 registrieren, das bedeutet bezogen auf den Mitgliederstand des DAV, dass von
100.000 Mitgliedern jährlich nur ca. 1 Person beim Klettern verunfallt.  Auffällig ist, dass ausgebildete Kletterer deutlich weniger Fehler machen, “alte Hasen” aber genauso häufig von Unfällen betroffen sind wie “Neueinsteiger” mit wenig Klettererfahrung.Oft sind es also “Flüchtigkeitsfehler”, die gravierende Folgen haben können. Der Partnercheck, aber auch einige andere Regeln helfen, die Fehlerquote möglichst weit zu senken. Letztlich muss jedoch klar gesagt werden, dass es eine hundertprozentige Sicherheit nicht gibt.

Deshalb ist der wichtigste Schritt zum sicheren Klettern in der Halle eine fundierte Ausbildung. Eine Anleitung zum Partnercheck, aber auch viele andere Tipps zum Klettern und Sichern holt man sich am besten bei einem Kurs – etwa in einer der 353 DAV-Sektionen. Auch mit einer DVD “Aktion Sicher Klettern” sowie einer Reihe von Publikationen möchte der Deutsche Alpenverein informieren und aufklären.

“Als Fachverband für Bergsport wird der DAV alles daran setzen, das Klettern so sicher wie möglich zu machen – damit schwere Unfälle in Zukunft möglichst vermieden werden können”, so DAV-Hauptgeschäftsführer Urban.

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überwww.sicher-klettern.de
QuelleDeutscher Alpenverein