Österreicher bestimmen den Auftakt des Filmfests in St. Anton

Inhalt:

Weltpremiere der aufwändigen Dokumentation „Die wilden Siebziger“
Die österreichischen Himalaya-Bergsteiger stehen im Mittelpunkt des Eröffnungsabends beim 13. FILMFEST ST. ANTON

EverestSt. Anton am Arlberg – Wenn am kommenden Dienstag, 28. August 2007, das 13. FILMFEST ST. ANTON eröffnet wird, stehen an diesem Auftaktabend die österreichischen Himalaya-Bergsteiger im Mittelpunkt. Denn die Weltpremiere der aufwändigen Dokumentation „Die wilden Siebziger“ (Wolfgang Rebernik und Axel Traun) widmet sich jenem Jahrzehnt, in dem vor allem auch die österreichischen Spitzenalpinisten Himalaya-Geschichte geschrieben haben.

Vor 30 Jahren, im Mai 1978, kam es zu „großen Tagen“ am Mount Everest. Zuerst gelang Wolfgang Nairz, Robert Schauer und Horst Bergmann, unterstützt durch Sherpa Ang Phu, die erste österreichische Besteigung des höchsten Berges der Erde. Eine knappe Woche später, am 8. Mai, erreichten der Mayrhofener Ausnahme-Bergsteiger Peter Habeler und Reinhold Messner als erste den Gipfel, ohne dabei künstlichen Sauerstoff verwendet zu haben.

Ein Meilenstein in der Geschichte des Höhenbergsteigens, selbst von vielen Fachleuten zuvor als unmöglich erklärt, als selbstmörderisches Unterfangen. Mit Dr. Oswald „Bulle“ Oelz aber war ein Expeditionsarzt und Extrembergsteiger dabei, der mit seiner Erfahrung zum Gelingen der großen Erfolge beigetragen hat.

Peter HabelerIn seinem Buch „Der einsame Sieg“ schrieb Peter Habeler über die letzten Meter zum Gipfel: „Ich kroch auf Ellbogen und Knien weiter und betete ununterbrochen, inbrünstig wie nie zuvor in meinem Leben. Es war wie eine Zwiesprache mit einem höheren Wesen. Und wieder sah ich mich weiterkriechen, unter mir, neben mir, höher und höher. Es schob mich in die Höhe. Dann stand ich mit einemmal wieder auf meinen Füßen. Ich stand auf dem Gipfel.“

Der Film „Die wilden Siebziger“ macht diese Ära des Himalaya-Bergsteigens wieder ganz lebendig. Die Protagonisten von damals kommen alle darin zu Wort – und das wertvolle Original-Filmmaterial des leider früh verstorbenen Horst Bergmann verleiht der Dokumentation höchste Authentizität.

Das FILMFEST ST. ANTON hat die große Ehre, dass Wolfgang Nairz, Prof. Dr. Oswald Oelz und die Filmemacher Wolfgang Rebernik und Axel Traun ihr Kommen zum Eröffnungsabend zugesagt haben. Und Peter Habeler, der vor wenigen Wochen seinen 65. Geburtstag gefeiert hat, will ebenfalls versuchen, an diesem Abend dem FILMFEST ST. ANTON einen Besuch abzustatten.

Beat Kammerlander„Der Eröffnungsabend des diesjährigen Filmfests“, so sein Gründer und Leiter Stefan König, „wird sicher ein Highlight in der nun auch schon 13-jährigen Geschichte unserer cineastischen Veranstaltung…“

Der Vorarlberger Spitzenkletterer Beat Kammerlander zeigt in der Premieren-Aufführung von „Flying Circus“ sein überragendes Können

Eine besondere Filmpremiere bietet das FILMFEST ST. ANTON (28.08. – 01.09.2007) am kommenden Donnerstag, 30. August 2007:

Die 21-minütige Filmdokumentation „Flying Circus“ zeigt den Vorarlberger Ausnahme-Kletterer Beat Kammerlander in einer der schwierigsten Mixed-Routen der Welt: 4 Seillängen an der Decke einer riesigen Grotte, Bohrhaken nur an den Standplätzen, unglaubliche Kletterakrobatik an filigranen „Eiszapfen“, dann wieder in schwierigstem Fels – mit Steigeisen an den Schuhen…

Der Film von Markus Eck gehört sicher zum Eindrucksvollsten, was das Bergfilm-Genre derzeit zu bieten hat. Und Beat Kammerlander ist, mit mittlerweile 48 Jahren, noch immer eine der außergewöhnlichsten Persönlichkeiten des Sportkletterns.

Die Liste seiner schwierigen Erstbegehungen ist lang; die von ihm eröffneten Neutouren genießen in der Kletterelite klangvolle Namen und großen Nimbus.

Beat Kammerlander und Filmemacher Markus Eck werden am Donnerstag, 30. August, Gesprächspartner auf der FILMFEST-Bühne im ARLBERG-well.com sein.

Siehe auch:
www.filmfest-stanton.at
Filmfest St. Anton Blog
Das Programm des FILMFESTS ST. ANTON 2007
FILMFEST ST. ANTON – Preview im ORF Tirol kulturhaus
“St. Anton hat einfach das gewisse Etwas…”
Bernd Zangerl wird Co-Moderator beim Filmfest St. Anton

QuelleText: Filmfest St.Anton, Fotos: Archiv Filmfest St.Anton, Martin Joisten