Die starke Russin stoppte an einem hängenden Eisblock, wo die Damen selbst die Eispickel einschlagen mussten anstatt in die ansonsten meist vorbereiteten Löcher einzuhängen. Maria und weitere zwei Athletinnen hatten hier große Schwierigkeiten, während die Tschechin Lucie Hrozova, die Russin Anna Gallyamova und Angelika Rainer die Stelle überwinden konnten. Angelika überwand auch eine weitere Schlüsselstelle und kletterte bis zwei Griffe vors Top, wo die vorgegebene Zeit aber auch ihre Kraft zu Ende waren.
Fotostrecke: UIAA Eiskletterweltcup 2012 in Kirov
“Die Route war sehr anspruchsvoll” erzählt die 25-jährige Meranerin, “als ich nach dem Klettern zurück auf dem Boden stand war ich sehr müde, dann sah ich aber dich lachenden Gesichter befreundeter Athleten und meines Freundes und verstand, dass ich gut geklettert hatte. Ich blieb am Rand der Wettkampfzone um die letzten beiden Konkurrentinnen abzuwarten und als beide bereits am Eisklotz scheiterten, verstand ich dass ich sowohl den Wettkampf, als auch den Gesamtweltcup gewonnen hatte und mir somit einen lang gehegten Traum erfüllt hatte.”
Sehr schwierig war auch die Finalroute der Männer: lange Bewegungen und für die kleineren Athleten fast unerreichbare Expressschlingen haben den Sieg des favorisierten Russen Maxim Tomilov erleichtert. Er kletterte als einziger bis zum Top, hinter ihm und somit zweiter sein Bruder Alexey, dritter wurde der starke Koreaner Park Hee Yong. Maxim gewann dieselben Etappen wie Angelika Rainer und holte sich mit drei Siegen überlegen den Gesamtweltcup im Lead. Der Österreicher Markus Bendler, mehrfacher Weltcupsieger und Weltmeister war nach einem Sieg in Busteni, Rumänien, einer ansonsten aber leider nicht nach Plan verlaufenen Saison nicht am Start.
In der Disziplin Speed gewann bei den Frauen die Russin Maryam Filippova und sicherte sich damit auch die Europameisterschaft und die Weltcupgesamtwertung. Bei den Männern war Pavel Gulyaev am schnellsten, der Weltcup ging hingegen an seinen Landsmann Kirill Kolchegoshev.
Es war eine sehr schöne Saison, die Wettkämpfe in Cheongsong, Saas Fee, Vanoise, Busteni und Kirov waren hart umkämpft, ein Beweis dass das Niveau konstant ansteigt. Das Endresultat hat schließlich die kraftmäßig und technisch aber auch mental stärksten belohnt. Für das nächste Jahr kündigen sich einige Neuerungen an: es wird von Etappen in Japan, den USA und in Rabenstein in Südtirol gesprochen.