Felswände mit alpinem Charakter
Wer sich für die Schwäbische Alb als Kletterer entscheidet, hat die Wahl zwischen zahlreichen ansprechenden Steilwänden. Der Fels selbst ist dabei sehr vielseitig, was eine genaue Überprüfung der örtlichen Verhältnisse noch wichtiger macht. Besonders beliebt in der Riege der Kletterer ist die sogenannte Albkante, die den Aufstieg des Felsmassivs markiert.
Wer von Stuttgarter Seite darauf blickt, erkennt das Massiv, welches sich plötzlich relativ gerade aus dem Tal erhebt. Ein kleines Eldorado für Kletterer ist der Rutschenfels beim Kurort Bad Urach. Mit rund 80 Meter Wandhöhe ist es hier möglich, sauberes Mehrseilklettern zu praktizieren und den Blick in kleinen Pausen in das malerische Vorland schweifen zu lassen.
Trotz der Schönheit der Landschaft sollte sich kein Sportler von der Kontrolle des so wichtigen Sicherungsgeräts abbringen lassen, bevor es an die Felsen geht. Wer einen leichteren Einstieg sucht, findet beispielsweise am Römerstein eine Wandhöhe zwischen 10 und 20 Metern vor. Dieser ist allerdings bis zum Brutzeitende gesperrt.
Einschränkungen vor Ort
Ursprünglich hatten Kletterer im Schwabenland noch bessere Karten, als dies aktuell der Fall ist. Für die Lenninger und die Uracher Alb sind im Kletterführer aktuell gut 40 unterschiedliche Hotspots verzeichnet, welche aber noch nicht das wahre Potential der Gegend verraten. Leider entschloss sich das Land Baden-Württemberg vor wenigen Jahren dazu, einen großen Teil der Felsen für Kletterer zumindest zeitweise unzugänglich zu machen. Beim sogenannten Biotopschutz-Gesetz geht es vor allem um den Schutz der Felsflora.
Wer sich aber selbst an die Sperrzeiten hält, die für bestimmte Jahreszeiten gelten, findet trotzdem eine spannende Umgebung und viele ansprechende Felsen vor. Als Dreh- und Angelpunkt bietet sich Bad Urach aufgrund der vielen Unterkünfte für Kletterer an. Etwas ruhiger geht es auf dem Campingplatz Lauberg in Römerstein zu, den viele Gipfelstürmer aufgrund seiner zentralen Lage zu schätzen wissen.
Klettern von April bis Oktober
In der Praxis sollten sich Kletterer auf den Zeitraum von April bis Oktober beschränken, wenn sie den Albtrauf entdecken möchten. Da die Klettergebiete auf rund 700 bis 800 Metern über dem Meeresspiegel liegen, ist es aufgrund der kalten Temperaturen ansonsten kaum möglich, sich dort derart sportlich zu betätigen. Ansonsten ist es vor allem wichtig, die Beschilderungen vor Ort zu achten und sich ansonsten an den örtlichen Kletterführer zu halten, der für gut 20 Euro im Handel erhältlich ist.