Und seit ein paar Wochen sind die Menschen wieder in nahezu normalem Umfang in den Bergen unterwegs. Alle Beteiligten haben inzwischen ihre Erfahrungen mit Bergsport unter Corona-Bedingungen gemacht. Der DAV hat sie gesammelt und gibt Tipps und Infos für gelungene Touren.
Bergsport: Planung und Rücksicht sind wichtiger denn je!
Die Erfahrung der letzten Wochen hat gezeigt: Bei gutem Wetter sind die bayerischen Alpen gebietsweise sehr voll. Staus bei der An- und Abreise, überfüllte Parkplätze, kein Platz auf Hütten und übervolle Wege sind die Folge. Diese Empfehlungen können helfen, den Andrang in den Bergen zu reduzieren:
Plan haben:
Im Idealfall meidet man derzeit die Hotspots und wählt Gipfel mit breitem Plateau. Oft reicht es auch, andere Anstiege auf den Berg zu nehmen. Doch Vorsicht: Um Menschen aus dem Weg zu gehen, sollte man kein höheres Unfallrisiko in Kauf nehmen (siehe Punkt “Defensiv agieren”). Wer kann, weicht am besten aus: Touren unter der Woche statt am Wochenende gehen. Frühmorgens statt vormittags aufbrechen. Bekannte “Modeberge” derzeit meiden. Die Zeit für Traumziele kommt wieder!
Rücksicht nehmen:
Corona verändert derzeit das Leben aller. Trotzdem sollte man sich nicht so verhalten, als gäbe es kein Morgen. Das betrifft vor allem den Naturschutz (siehe unten), aber auch das Miteinander: bitte darum nur erlaubte Parkplätze nutzen, platzsparend einparken, keine Einfahrten oder Privatgelände zustellen und fair und freundlich zueinander sein.
Defensiv agieren:
Wenn viele Menschen unterwegs sind, passiert mehr. Gleichzeitig arbeitet die Bergrettung unter Coronabedingungen, die Einsätze sind deshalb aufwändiger. Im Idealfall bleibt man deshalb bei der Tourenauswahl beim eigenen Leistungsvermögen und reduziert dadurch das Risiko eines Notfalls.
Abstand halten:
Abstand zueinander zu halten ist derzeit das Gebot der Stunde. Beim Sport gilt aktuell ein Mindestabstand von zwei Metern – auch in den Bergen. Allerdings sollte man sich deshalb nicht selbst in Gefahr bringen (Absturzgelände) oder den Untergrund schädigen, indem man zum Beispiel einen eigenen Weg über die Bergwiese anlegt (siehe dazu auch Naturschutz). Besser: Vorausschauend den Weg begehen und vor Engstellen warten, um entgegenkommende Wanderer passieren zu lassen. Mit etwas Geduld kommt man auch ans Ziel – und bei der kurzen Pause kann man auch wunderbar die Natur genießen.
Detaillierte Empfehlungen des DAV zum Bergsport unter Coronabedingungen gibt es hier. In diesem Artikel sind auch spezielle Tipps für einzelne Sportarten aufgelistet, unter anderem Klettersteiggehen und Mountainbiken. Zudem gibt es eigene Artikel zum Klettern in Coronazeiten und zum Wandern in Coronazeiten.