Neben einer hochwertigen und vollständigen Kletterausrüstung ist eine der Witterung angepasste Kleidung essenziell für das Gelingen der Klettertour. Nichts trübt die Freude am Outdoorsport schneller als durchgefrorene Gliedmaßen und klappernde Zähne. Bei gemäßigten Temperaturen eignet sich eine leichte Hardshelljacke am besten. Im Winter sind gefütterte Kleidung und Kletterstiefel sowie Schlauchschal, Mütze und Handschuhe unverzichtbares Zubehör.
Auch das richtige Klettergebiet ist von zentraler Bedeutung für eine befriedigende Klettertour. Das Gebiet sollte Routen beinhalten, welche an das Kletter-Niveau der Teilnehmenden angepasst sind. Für Anfänger sollten die Haken nicht zu weit auseinander liegen. Hilfreich ist außerdem, wenn ein ausführlicher Kletterführer für die diversen Routen zur Verfügung steht. Im Zweifelsfall sollte man sich lieber für die kürzere oder leichtere Route entscheiden, da vor allem Anfänger zu Beginn gelegentlich ihre Kondition und Kräfte überschätzen.
Klettergebiete für blutige Anfänger
Ein wunderbares Klettergebiet für blutige Anfänger ist der Schwarzwald. Hier finden sich keine schweren Routen, sondern Sportkletterrouten sowie einige Strecken, welche sich zum Trad-Klettern (ausschließlich mit mobilen Sicherungsmitteln) eignen. Ein beliebtes Ziel für Kletterer ist der Battert im Nordschwarzwald bei Baden-Baden. Hier finden sich über 300 Routen sehr leichtem bis leichtem Schwierigkeitsgrads. Ebenfalls beliebt sind der Windeckfelsen bei Hornberg, der Falkenstein in Schramberg und die Hornberger Platte.
Auch für Anfänger geeignet sind die 1200 Routen an über 200 Felsen im Harz, welche von leichtem bis mittlerem Schwierigkeitsgrad reichen. Neben dem Klettern ist auch das Bouldern möglich; für beides sind ausführliche Führer verfügbar. Eine beliebte Destination ist das Okertal mit bis zu 160 Metern langen Graten und 50 Meter hohen Felswänden. Bekannt sind die Marienwand, die Adler-, Treppenstein- und Kästeklippen.
Klettergebiete für fortgeschrittene Anfänger
Über die Grenzen Deutschlands hinaus berühmt ist mit über 12000 Kletterrouten an 800 Felsen die Fränkische Schweiz, auch Frankenjura genannt. Bei dem gigantischen Areal, das im Dreieck zwischen Erlangen, Bayreuth und Bamberg liegt, handelt es sich um eines der größten zusammenhängenden Klettergebiete der Welt. An den Felswänden inmitten des dichten Walds findet man selbst zur Hochsaison Einsamkeit. Im KletterInfozentrum Obertrubach erhält man reichhaltige Informationen über Klettertouren, Kletterhallen, Boulderhallen und andere Angebote rund ums Klettern.
Das Altmühltal zwischen München und Nürnberg weist landschaftliche Ähnlichkeiten mit dem Frankenjura auf und besitzt rund 2000 Kletterrouten. Auch hier besteht der Untergrund meist aus grauem Kalkstein. Die abwechslungsreichen Routen verlaufen oft senkrecht und sind recht technisch. Die bekannte Kastlwand wurde 1984 als erste Route in Deutschland mit dem Schwierigkeitsgrad 10 eröffnet. In der Nähe des Dohlenfelsens befindet sich der Kinderkletterfels Asterix & Obelix mit der Rugrats-Route (Schwierigkeitsgrad II) und der Barnie-Geröllheimer-Route (Schwierigkeitsgrad III – IV).
Ein wahres Kletter-El-Dorado ist das Elbsandsteingebirge nahe Dresden, auch Sächsische Schweiz genannt. In dem traditionsverbundenen Klettergebiet herrscht ein strenger Codex bezüglich der Kletterethik; beispielsweise der Verzicht auf Chalk und recht weite Abstände zwischen den Haken. Dennoch eignen sich die Routen auch für fortgeschrittene Anfänger, die sich von der malerischen Kulisse des Farb- und Formenspiels der Felsformationen beeindrucken lassen möchten.