Abweichend vom normalen Boulderweltcupablauf durften in Eindhoven die Damen als erste ihre Qualifikationsrunde bestreiten. Bereits um 9 Uhr standen die ersten Starterinnen auf der Matte und mussten mit den widrigen Bedingungen an der Wand kämpfen: Die frühe Zeit brachte eine sehr hohe Luftfeuchte mit sich, die die in der Wand montierten Griffe deutlich rutschiger als gewohnt machten.Monika Retschy und Juliane Wurm schafften dennoch den Sprung ins Halbfinale, lediglich Friederike Petri kam leider weniger gut mit den Boulder und den Bedingungen an der Wand zurecht und musste sich mit einer Bonuswertung, sowie dem 37. Platz geschlagen geben.
Bei den später startenden Herren war wieder der Normalzustand an der Wand gegeben, so dass die Favoriten des Tages zeigen konnten, dass an diesem Wochenende kein Weg an ihnen vorbei ging. Thomas Tauporn, der beim letzten Boulderweltcup einen sensationellen zweiten Platz belegen konnte, startete sicher in den Wettkampf und löste mit einem zweiten Platz in seiner Qualifikationsgruppe souverän das Ticket für den nächsten Wettkampftag.Gleich erging es Stefan Danker und Jan Hojer: beide konnten die Runder der besten zwanzig erreichen. Mathias Conrad und Jonas Baumann scheiterten knapp am Weiterkommen. Mit den Plätzen 25 und 23 fehlte nur wenig zur nächsten Runde.
Im Halbfinale am Sonntag durchlebte das deutsche Team ein Wechselbad der Gefühle. Juliane Wurm (Platz 19), Jan Hojer (Platz 20) und Thomas Tauporn (Platz 14) erwischten keinen guten Tag und konnten sich nur weit unter Wert verkaufen.Für Monika Retschy und Stefan Danker lief es im Gegensatz umso besser: Retschy konnte sich mit drei von vier Bouldern im ersten Versuch sehr früh ihres Finalplatzes sicher sein, Danker löste ebenfalls mit zwei Bouldern in fünf Versuchen das Ticket für die Finalrunde am Abend.
Im Finale wurde es dann nochmals extrem spannend für die mitgereisten deutschen Fans. Stefan Danker konnte lange Zeit um den Sieg mitklettern und belegte am Ende einen sensationellen 4. Platz. Monika Retschy kürte im Finale Eindhovens ihre sehr gute sportliche Saison und beendete den Wettkampf auf dem 4. Platz, was nach ihrem 6. Platz in Chongqing, dem Boulderweltcupauftakt des Jahres 2013, ihr bestes internationales Ergebnis überhaupt ist.
Die Siege und damit die Europameistertitel gingen an das Vorzeigepaar des internationalen Bouldersports: Anna Stöhr und Kilian Fischhuber. Gerade für Kilian Fischhuber wird es ein nicht beschreibbarer Befreiungsschlag gewesen sein, nach mehr als 10 Jahren im internationalen Wettkampfzirkus und 20 Weltcupsiegen konnte er sich an diesem Wochenende seinen ersten Einzeltitel bei einem Großereignis erkämpfen.
Die Nationalmannschaft Bouldern darf nun nach einer langen Saison in ihre verdiente Wettkampfpause gehen, bis in wenigen Wochen wieder der Aufbau für die Saison 2014 beginnt. Der DAV und insbesondere das Ressort Spitzenbergsport freut sich über eine der erfolgreichsten internationalen Bouldersaisons überhaupt und ist gespannt auf das kommende Jahr!
Die Nationalmannschaft Klettern des DAVs wird ausgestattet von VAUDE und Edelrid.